Stromkonzern Electrica an Londoner Börse gelistet
Ministerpräsident Victor Ponta und der delegierte Energieminister Răzvan Nicolescu haben die Notierung der Stromvertriebsgesellschaft Electrica an der Londoner Börse eingeläutet.
Alex Sterescu, 04.07.2014, 15:06
Nach einem Börsengang mit einem Plus von über 200% des Ausgabewertes, werden die Aktien der Electrica an den Börsen in Bukarest und London gehandelt. Der rumänische Stromnetzbetreiber nahm nach dem Börsendebüt im Juni 444 Millionen Euro ein, den Privatanlegern waren 51% der Aktien geboten worden.
Wir glauben, dass die Anwerbung von privaten Anlegern durch den Börsengang des rumänischen Marktführers in der Stromversorgung zu einer höheren Transparenz und Effizienz der Electrica beitragen wird. Und das wird sich sowohl auf die Rentabilität des Unternehmens, als auch auf den Preis und die Qualität der Dienstleistungen für die Endverbraucher positiv auswirken”, sagte der delegierte Energieminister Răzvan Nicolescu. Gemeinsam mit Ministerpräsident Victor Ponta nahm er an der Börseneinführung von Electrica in London teil.
Der Electrica-Börsengang stellt das größte öffentliche Börsendebüt dar, das je über die Bukarester Börse abgewickelt wurde. Dabei sind einige positive Aspekte zu erwähnen, sagen die Experten des Brokerunternehmens Tradeville — etwa das Plus, das circa zweimal so hoch war wie der Ausgabewert, die Rabatt-Zuteilung und die Einführung der garantierten Bezüge. Gleichzeitig seien auch einige negative Seiten hervorzuheben — die Nichtgewährung des Rabatts auf die garantierten Aktientranchen oder die Veröffentlichung der Broschüre erst einen Tag vor der Notierung.
Laut einem Bericht von Tradeville könnte der Wert der Electrica-Aktien um 15% gegenüber dem Ausgabewert von 11 Lei/Aktie zunehmen. 85% der notierten Aktien sind für institutionelle Investoren bestimmt, die restlichen 15% für Kleinanleger, bzw. natürliche Personen. Der Staat plant, die Geldeinnahmen als Rücklagen für die Investitionspläne von Electrica in den kommenden Jahren zu verwanden.
Electrica ist nach dem Börsengang von Romgaz vor sechs Monaten der zweite rumänische Staatsbetrieb, der sowohl in Bukarest, als auch an der Londoner Börse gelistet ist. Beim Börsengang von Romgaz hatte der Staat 15% der Anteile am Gasvertriebsunternehmen veräußert, dabei war der 12. November 2013 als Termin für die Börsennotierung in London und Bukarest festgelegt worden. Die Investoren erwarben 36% der Romgaz-Aktien in Form von Anlagezertifikaten, die an der Londoner Börse gelistet worden waren. Die restlichen 64% wurden direkt als Aktien an der Bukarester Börse verkauft.
Laut Experten sei die gestiegene Anzahl der in Bukarest gelisteten Unternehmen ein Schlüsselfaktor für die Anwerbung möglichst vieler Investoren. Gleichzeitig könnte dadurch das Vertrauen der privaten Unternehmen in die Börsennotierung als alternative Finanzquelle für die Entwicklung steigen.