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Strategisches Projekt „Gebildetes Rumänien” steht zur öffentlichen Debatte

Staatspräsident Klaus Iohannis hat das Projekt Gebildetes Rumänien der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel des Projekts ist, das rumänische Bildungswess nach neuen Kriterien zu organisieren, die den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden.

Strategisches Projekt „Gebildetes Rumänien” steht zur öffentlichen Debatte
Strategisches Projekt „Gebildetes Rumänien” steht zur öffentlichen Debatte

, 06.12.2018, 14:19

In den letzten 30 Jahren war das Bildungswesen in Rumänien von Instabilität geprägt. 27 Minister wechselten einander ab, das Bildungsgesetz erlebte nur in den letzten 7 Jahren etwa 200 Änderungen — das sind einige der vielen Probleme im rumänischen Schulsystem. In diesem Kontext startete die rumänische Präsidentschaft das Projekt Gebildetes Rumänien”, eine Strategie für das Bildungswesen bis 2030. Bei der Vorstellung des Projekts sagte der Staatspräsident Klaus Iohannis, das Projekt habe sich zum Ziel gesetzt, die rumänische Gesellschaft nach echten Werten neu zu organisieren und eine Erfolgskultur zu entwickeln, die auf Leistung, Arbeit, Talent, Ehrlichkeit und Integrität basieren sollte. Drei Monate lang steht das Projekt zur öffentlichen Debatte; danach wird der Staatspräsident Verhandlungen mit den politischen Parteien führen, um das Projekt in die Regierungspolitik zu integrieren. Gebildetes Rumänien” habe sich vorgenommen, ein stabiles, nachhaltiges, leistungsstarkes Bildungsystem für das 21. Jahrhundert zu schaffen, so Klaus Iohannis:



Gebildetes Rumänien” ist ein strategisches Projekt, das die Grundlagen des Bildungssystems im Rumänien des 21. Jhs legen sollte. Gebildetes Rumänien ist kein Gesetzesprojekt, es ist kein einfaches Rezept. Gebildetes Rumänien” ist keine rein politische Angelegenheit, es ist nicht mein Wahlprogramm. Gebildetes Rumänien” ist eine Strategie für das Rumänien der Zukunft, für die nächsten Generationen.



Das Projekt beinhaltet zwei mögliche Programme zur Umstrukturierung des Bildungswesens. Das erste Szenario hat viele Ähnlichkeiten mit dem jetzigen Bildungssystem — die Anzahl der Schuljahren bei den verschiedenen Schulstufen bleibt unverändert: 5 Jahre für die Grundschule, 4 Jahre für die Hauptschule, 4 Jahre fürs Gymnasium. Neben der jetzigen Abiturprüfung sollte auch eine praktisch-berufliche” Abiturprüfung für Berufsschulen eingeführt werden, mit einigen theoretischen Prüfungsfächern und praktischen Prüfungen in den jeweiligen Berufsrichtungen. Mit diesem praktisch-beruflichen” Abiturdiplom können die Absolventen ihre Studien bei nicht-universitären 2-Jahre-Kollegien ergänzen und Berufsdiplome erhalten.



Das zweite Szenario sieht eine Änderung der Schulstufen vor — die Grundschule sollte 6 Jahre anstatt 5 Jahre dauern, und die Hauptschule 3 Jahre, anstatt 4, wie jetzt. Auch fürs Gymnasium werden Änderungen vorgesehen. Bei der Abiturprüfung sollte es 6 Prüfungsfächer geben: 3 Pflichtfächer (Rumänisch, Mathematik, eine Fremdsprache) und 3 Wahlfächer, einschlie‎ßlich praktische Prüfungen in verschiedenen Berufen, die bei Unternehmen oder Facheinrichtungen stattfinden sollten. Die Schulinspektorate, die zur Zeit in jedem Landkreis und in der Hauptstadt funktonieren, sollten abgeschaffen werden.



Gebildetes Rumänien” ist das grö‎ßte bildungspolitische Projekt, das in Rumänien der öffentlichen Debatte gestellt wurde. An diesem Projekt arbeiteten mehr als 10.000 Fachleute und mehrere Dutzend Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Vertreter der Bildungsanstalten.

foto: pixabay.com
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