Start für den Wahlkampf in Rumänien
Am 3. Oktober begann für die 14 Kandidaten für das höchste Amt im Staat der Wahlkampf.
Roxana Vasile, 03.10.2014, 15:10
Deine Stimme formt Rumänien!“ So lautet das Motto der Info-Kampagne des Zentralen Wahlbüros in Bukarest. Am Donnerstag startete um Mitternacht der Wahlkampf für die Präsidentenwahl vom November. Wo, wie und wann die über 18 Millionen rumänischen Wahlberechtigten abstimmen? Video- und Audio-Clips über die Bedeutung der Wahlen sollten die Wahlberechtigten dazu bewegen, ihre Stimmen anzugeben. Von Jahr zu Jahr sinkt nämlich die Wahlbeteiligung in Rumänien. Wegen der vielen politischen Skandale wurde die Wählerschaft immer gleichgültiger gegenüber der Politik. In letzter Zeit hat die Justiz auch Ermittlungen gegen viele korrupte Politiker eingeleitet. Laut Umfragen meint der Großteil der Bevölkerung, das Land bewege sich in die falsche Richtung, ungeachtet der gerade regierenden Partei.
Durch ihr Votum müssten die Rumänen beweisen, dass ihnen die Zukunft ihres Landes und der Gemeinschaft, in der sie Leben, wichtig ist — so das Zentrale Wahlbüro. Der Wahlkampf, der am 3. Oktober begonnen hat, soll bis zum 1. November die Wählerschaft durch Wahlkampfplakate, Broschüren, Märsche und Debatten überzeugen, abzustimmen. Am 1. Wahlgang vom 2. November werden 14 Politiker für das Amt des Präsidenten kandidieren. Der jetzige Präsident Traian Băsescu beendet nach 10 Jahren seine zweite Amtszeit. Die größten Chancen auf die Stichwahl vom 16. November haben der jetzige sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta und der deutschstämmige Klaus Johannis, Kandidat der oppositionellen Christlich-Liberalen Allianz.
Victor Ponta möchte seinen eigenen Aussagen zufolge das Profil des Staatschefs ändern. Dieser soll zukünftig den Dialog zwischen unterschiedlichen sozialen Kategorien und staatlichen Gewalten vermitteln und das öffentliche Interesse vertreten. Sein mitte-rechts orientierter Gegenkandidat verspricht eine andere Politik”, mit weniger Show, weniger Lärm, mehrere Lösungen für Menschen und für Rumänien. Zum ersten Mal kandidieren in Rumänien auch zwei Frauen für das Präsidentenamt: Elena Udrea seitens der präsidentennahen Volksbewegungspartei (PMP) und die Unabhängige Monica Macovei, Ex-Justizministerin und jetzige Europa-Abgeordnete.
Auch zum ersten Mal kandidiert als Unabhängiger ein Ex-Direktor eines Informationsdienstes: Teodor Meleşcanu, der vor kurzem sein Amt als Leiter des Aufklärungsdienstes (SIE) niedergelegt hat. In der Hoffnung, dass die Rumänen die Bedeutung der Wahlen erkennen, werden 18.550 Wahlbüros im Land und 294 im Ausland eingerichtet. Knapp 21 Millionen Wahlzettel werden für die Präsidentenwahl gedruckt.