Die bei den Explosionen in der hauptstadtnahen Gemeinde Crevedia verletzten Personen und ihre Familien werden staatliche Hilfe erhalten- das kündigte der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu zum Auftakt der Regierungssitzung am Donnerstag an. Fünf Menschen befinden sich immer noch in kritischem Zustand, sind intubiert und werden mechanisch beatmet, zwei davon in Krankenhäusern im Land und drei im Ausland. Weitere 22 Patienten sind in Krankenhäusern in der Hauptstadtmit vergleichsweise leichteren Verletzungen. Insgesamt werden nächste Woche etwa 1,5 Millionen Lei – umgerechnet etwa 300.000 Euro – für die Opfer und ihre Familien bereitgestellt.
Wir helfen den Familien der Opfer der Crevedia-Katastrophe und all jenen, deren Haushalte von dem Brand betroffen sind. Wir zahlen jeweils 2.000 Euro pro Monat an eine Begleitperson für im Ausland behandelte Verletzte und 2.000 Lei pro Monat an eine Begleitperson für im Land internierte Opfer. Wir helfen auch Einzelpersonen und Familien, deren Häuser vom Feuer betroffen sind. Wir sprechen von Beträgen, die bei 2.500 Lei beginnen und bis zu 10.000 Lei pro Familie reichen, je nachdem, wie beschädigt das Haus ist.
Der rumänische Premierminister erklärte, dass die Verwaltung in Bukarest in ständigem Kontakt mit allen Krankenhäusern in Europa stehe, wo Patienten mit schweren Verbrennungen verlegt worden seien, und dass die Regierung beschlossen habe, alle Transportkosten und Pauschalbeträge für die Begleitpersonen zu übernehmen. Ciolacu teilte ferner mit, dass auf nationaler Ebene eine Kontrollaktion bei Tankstellen eingeleitet wurde, die sich insbesondere auf die 1.300 Flüssiggastankstellen in Rumänien konzentriert. Er rief die an den Kontrollen beteiligten Institutionen dazu auf, das Gesetz durchzusetzen und konsequent zu handeln, wenn sie Unregelmäßigkeiten feststellen.
“Alle diese Leute, die Dutzende und Hunderte von Millionen Euro verdienen und dabei riesige Tragödien verursachen, haben in der rumänischen Geschäftswelt nichts zu suchen. Wir müssen auch die Gesetzgebung ändern, damit diejenigen, die keine Betriebsgenehmigung oder -lizenz haben, insbesondere für risikoreiche Tätigkeiten, auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können. Im Moment zahlen sie ka nur eine Geldstrafe und gehen ihrer Tätigkeit nach, d. h. sie verursachen weitere Tragödien.
Erst am Donnerstag Abend gelang es der Feuerwehr, die drei Tanks auf dem Gelände der ehemaligen Flüssiggastankstelle in Crevedia zu leeren und die Gefahr zu beseitigen. Inzwischen ist eine weitere Person an den Folgen der Explosion vom Samstagabend gestorben. Der Mann wurde mit Verbrennungen an 90 % seines Körpers in das Floreasca-Krankenhaus in Bukarest eingeliefert. Ein Patient in einem Krankenhaus in Mailand, Italien, schwebt ebenfalls in Lebensgefahr. Auch er hat Verbrennungen an 90 % seines Körpers, und sein Zustand hat sich noch nicht stabilisiert. Bislang sind bei den Explosionen in Crevedia drei Menschen ums Leben gekommen.