Sky News-Journalisten in Rumänien strafrechtlich verfolgt
Aus einer journalistischen Farce wurde ein Riesen-Skandal mit internationaler Resonanz.
Bogdan Matei, 18.08.2016, 21:01
Im Skandal um den möglicherweise gefälschten Sky-News-Bericht zum Waffenhandel in Rumänien ist ein Strafermittlungsverfahren gegen drei Journalisten des britischen Senders eröffnet worden. Staatsanwälte begründeten dies mit dem Verdacht auf Verbreitung von Falschinformationen als potentielle Bedrohung für die Landessicherheit.
Die drei Journalisten hätten die Informationen im Internet und in den Medien verbreitet, obwohl sie sich der gefälschten Inhalte bewusst gewesen seien. Die maskierten Männer, die in der Reportage mit angeblich aus der Ukraine eingeschmuggelten Gewehren zu sehen sind, sitzen seit letzter Woche in Untersuchungshaft. Auch ihnen wird die Verbreitung von Falschinformationen mit Konsequenzen für die nationale Sicherheit vorgeworfen. Die Reportage sei abgesprochen worden und die Männer hätten Geld bekommen, um Aussagen vor der Kamera zu treffen, hieß es von den Staatsanwälten.
Mittels eines Rechtshilfeersuchens würden die rumänischen Staatsanwälte die britischen Journalisten verhören wollen, so juristische Quellen. Die Ermittlungen haben gezeigt, dass die sogenannte journalistische Recherche nicht auf echten Taten beruht, sondern auf die von den Journalisten erfundene Geschichte. Diese hätten falsche Informationen als echte Taten dargestellt. Die Journalisten hätten gewusst, dass die Protagonisten nicht Waffenschmuggler, sondern Jäger und das die Waffen legal in deren Besitz waren. Zudem hätte man die mutmaßlichen Schmuggler am 31. Juli, als die Reportage gefilmt wurde, aufgefordert, Rumänisch zu reden, auch wenn ihre Muttersprache Ungarisch ist. Darüber hinaus hätte man ihnen im Voraus erklärt, was sie sagen müssen. Für die Reportage hätten sie, laut eigenen Aussagen, zwei Tausend Euro bekommen.
Sky News galt als eine zuverlässige Nachrichten- Quelle und die britischen Journalisten als Modell für junge rumänische Journalisten. Der Sky News-Bericht sei von den Medien in anderen Ländern übernommen worden und habe Rumänien diffamiert und, unter den Rumänen, für Unsicherheit gesorgt. Ein Land könne nicht ohne Beweise verunglimpft werden, warnte Rumäniens Ministerpräsident Dacian Ciolos. Die rumänische Justizministerin meinte, der rumänische sei verpflichtet Maßnahmen zu treffen. Indessen, beharren Sky News und der Autor der Reportage, Stuart Ramsay, weiter, dass die Reportage echt sei.