Schulen bleiben geschlossen
Die im März geschlossenen Bildungseinrichtungen sollen erst im September wieder öffnen – das haben die Behörden vor dem Hintergrund der Pandemie beschlossen.
Leyla Cheamil, 28.04.2020, 11:09
Am 11. März wurden in Rumänien Kindergärten, Schulen und Universitäten vorübergehend geschlossen, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Weil der Notstand verlängert wurde, ist auch die Wiedereröffnung der Bildungseinrichtungen verschoben worden — eine außerordentliche Maßnahme in außerordentlichen Umständen.
Am Montag erklärte Präsident Klaus Iohannis, dass Schulen, Kindergärten und Unis vorerst zu bleiben und erst im September zu Beginn des neuen Schuljahrs öffnen werden. Sie bieten bis zu dem Zeitpunkt weiter Fernunterricht per Internet an. Das Bildungsministerium teilte mit, dass Schüler und auch Lehrer, die keinen Zugang zur nötigen Technik haben, von den Schulen und Schulämtern unterstützt werden — ihnen soll Lernmaterial ausgegeben werden. Ressortchefin Monica Anisie sagte, dass die Leistung der Schüler als Mittel von mindestens zwei Zensuren oder Bewertungen berechnet werde — zudem werden keine Klassenarbeiten mehr geschrieben und der nicht durchgenommene Stoff wird später nachgeholt.
Ihr Haus werde für jede Disziplin Leitfäden entwickeln, versprach die Ministerin, so dass bestimmte Inhalte, die für dieses Schuljahr vorgesehen waren, nächstes Jahr vermittelt werden können. Doch die Schulen bleiben nicht über den ganzen Zeitraum für alle geschlossen. Am 2. Juni soll für die Schüler in der 8. und 12. Klasse zwei Wochen ein Vorbereitungsprogramm für die landesweite Mittelstufenbewertung bzw. für das Abitur starten. Dabei werde man besonders sorgfältig vorgehen, um Erkrankungen an Covid 19 zu vermeiden. Anisie gab auch die neuesten Prüfungstermine bekannt: “Die landesweite Bewertung beginnt am 15. Juni, die Abiturprüfung am 22. Juni mit den Klausuren, teilte die Ministerin mit. Berufsschulen und solche im dualen System werden Zulassungen auf der Basis von Projektarbeiten ausstellen.
Eltern können ihre Kinder für die Schulvorbereitung — die sogenannte Null-Klasse — online anmelden. Dafür muss keine psychologische und körperliche Untersuchung mehr durchgeführt werden — Eltern oder Erziehungsberechtigte dürfen eidesstattlich das Kind als geeignet erklären und der jeweilige Kindergarten stellt eine Empfehlung aus.
Universitäten bieten ihre Inhalte vor allem über das Internet an, Prüfungen werden online organisiert, wobei jede Uni ihre Pläne dem Ministerium zu melden hat. Ähnliche Maßnahmen wurden auch in Italien, Lettland, Portugal oder Ungarn ergriffen.