Schulanfang: Zahlreiche Herausforderungen für das Bildungsministerium
In Rumänien bringt das neue Schuljahr eine Reihe von wichtigen Änderungen mit sich.
Alex Sterescu und Daniela Budu, 10.09.2024, 13:04
Für rund drei Millionen Schüler in Rumänien hat ein neues Schuljahr begonnen, das mit wichtigen Änderungen verbunden ist. Die Schüler der 8. und 12. Klassen werden den Regelunterricht früher beenden, und der Zeitplan für die nationalen Prüfungen und die Abiturprüfungen wurde geändert. Für diejenigen, die in diesem Schuljahr keine Prüfungen ablegen, wird der Unterricht 36 Wochen dauern und am 20. Juni 2025 enden. Außerdem wird es fünf Ferienzeiten geben.
Ein Handyverbot während des Unterrichts und die Einführung spezieller Räume für störende Schüler, in denen sie von einem Lehrer beaufsichtigt werden, sind weitere wichtige Bestimmungen. Außerdem erhalten die Schüler ab diesem Jahr am Ende jeder Unterrichtseinheit eine Note für ihr Benehmen, und der Jahresdurchschnitt wird für jeweils 20 unentschuldigte Fehlzeiten um einen Punkt gesenkt. Bildungsministerin Ligia Deca erklärt, warum diese Maßnahme ergriffen wurde.
„Wir haben zahlreiche Gespräche mit Schulleitern geführt, in denen bedauerlicherweise von Gewalttaten an Schulen berichtet wurde, und sie haben uns gesagt, dass es für Schüler viel besser ist, wenn sie wissen, dass sie für jede Einheit eine Note erhalten. Wenn sie also zum Beispiel einen kurzen Aussetzer in ihrem Verhalten haben, können sie für dieses Modul benotet werden. Wenn sie ihr Verhalten korrigieren, kann dies mit den Noten für die anderen Module ausgeglichen werden. Auf diese Weise kann man sich auch ein fundierteres Bild davon machen, was mit dem Benehmen eines Schülers im Laufe der Zeit geschieht.“
In diesem Schuljahr werden fast 1900 Schulen im ganzen Land ein elektronisches Notenheft haben, um mehr als 700 zusätzliche Schulen verglichen mit dem Monat September des Vorjahres. Nach Angaben des Bildungsministeriums werden zu Beginn dieses Schuljahres mehr als 850 der insgesamt fast 6.300 Schulen in Rumänien aus Modernisierungs- oder Baugründen umziehen müssen. Darüber hinaus müssen 22 Schulen ihren Unterricht in drei Schichten organisieren.
Nach Angaben der Bildungsministerin gibt es auch einen neuen Plan zur Bekämpfung von Gewalt an Schulen, der klare Maßnahmen und Fristen für alle Beteiligten, von den Ministerien bis zu den Inspektoraten, vorsieht. Laut Ministerin Deca sollen die Maßnahmen der Vorbeugung von Gewalttaten und dem Konsum von verbotenen Substanzen an Schulen dienen.
„Die Schulen werden Kampagnen, Programme und Aktionen durchführen, um Gewalt in der voruniversitären Schulumgebung, Menschenhandel und Drogenkonsum zu verhindern und eine gesunde Lebensweise zu fördern. Die Sonderwochen <Schule einmal anders> setzen sich ebenfalls die Prävention und Reduzierung von Gewalt, den Drogen-, Alkohol- und Tabakkonsum sowie die Verkehrserziehung zum Schwerpunkt.”
Für den Bereich Schulabbruch sind kostenlose Mahlzeiten für die Schüler eingeführt worden. Als Ergebnis dieser Maßnahme, so die Ministerin, würden die Schulabbrecherquoten deutlich zurückgehen, insbesondere in sozioökonomisch benachteiligten Gebieten. Gleichzeitig wurden die Zahl und die Höhe der Stipendien erhöht und die Zahl der Schulberater aufgestockt, ebenfalls um die Schulabbrecherquote zu senken. Abschließend stellen die Behörden fest, dass das rumänische Bildungswesen nach wie vor großer Investitionen bedarf.