Save the Children: Viele Kinder in prekären Situationen
Verein meldet alarmierahlen zum Internationalen Tag der KInder
Roxana Vasile, 02.06.2021, 16:11
Die Lockerung der Anti-Pandemie-Maßnahmen in Rumänien ausgerechnet am 1. Juni hat zum Internationalen Tag des Kindes eine große Anzahl von Veranstaltungen möglich gemacht. Seit 2017, als der erste Tag des Sommers zu einem offiziellen Feiertag wurde, ist er auch in Rumänien eine Gelegenheit für Eltern und Kinder, Zeit miteinander zu verbringen, zu spielen und Spaß zu haben. Diesmal konnten Groß und Klein die Lockerung der Anti-Pandemie-Maßnahmen genießen und den Tag entspannt verbringen. Eltern durften sich auch am Montag, den 31. Mai, einen Brückentag frei nehmen und hatten somit ein sehr langes Ferienwochenende. Es gab Veranstaltungen für jeden Geschmack und jedes Alter: Spiele im Freien, Theateraufführungen, Ausstellungseröffnungen, Konzerte, Kreativ-Workshops, Sportveranstaltungen und Ausflüge… Andere zogen es vor, Museen, Erlebnisparks oder den Zoo zu besuchen, je nachdem, wie das Wetter mitspielte. Kinder bekamen viele Geschenke, wobei die Süßigkeiten am meisten geschätzt wurden.
Am 1. Juni gilt es aber auch, an die benachteiligten Kinder zu denken, denn die Statistik ist alarmierend: Laut des Vereins „Rettet die Kinder“ sind Kinder in Rumänien zur Hälfte funktionale Analphabeten oder leiden unter irgendeiner Form von körperlicher, emotionaler oder sexueller Gewalt. Eines von drei Kindern ist von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht; sechs von zehn Kindern sterben, bevor sie ein Jahr alt sind; jedes Jahr werden 750 Teenager unter 15 Jahren Mütter; mindestens 100.000 Kinder leben ganz oder teilweise ohne ihre Eltern, während es für 78.000 Kinder mit Behinderungen in Rumänien kaum Chancen für eine soziale und schulische Integration gibt, so „Rettet die Kinder“ in einer Pressemitteilung.
Die Organisation fordert das Parlament und die Regierung auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um zehn identifizierte schwerwiegenden Probleme zu lösen: So gilt es, der Armut der Familien und Gemeinden, in denen einige Kinder leben, entgegenzuwirken, eine gerechte und qualitativ hochwertige Bildung für alle zu gewährleisten, psychotherapeutische Hilfe nach der Pandemie bereitzustellen und Gewalt gegen Kinder zu bekämpfen. Besonderes Augenmerk muss auch auf minderjährige Mütter und Kinder gelegt werden, deren Eltern zum Arbeiten ins Ausland gegangen sind. Die Kindersterblichkeit muss gesenkt werden, und Heimkinder müssen besser geschützt sein. Kinder mit Behinderungen sind besser in das Bildungssystem zu integrieren. Nicht zuletzt gehören Kinder an Entscheidungen mitbeteiligt, die sie direkt betreffen.
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