Rumänisches Gesundheitssystem vor wesentlichen Änderungen
Die rumänischen Behörden haben mehrere Maßnahmen in Aussicht, die das rumänische Gesundheitssystem wirksamer machen sollen. Dazu zählt eine neue Liste ermäßigter Arzneimittel.
Corina Cristea, 18.02.2014, 15:30
Mehrere Projekte, die Ende des vorigen Jahres angestoßen wurden, sollen in der kommenden Zeit zu wesentlichen Änderungen im rumänischen Gesundheitssystem führen. Das Bukarester Gesundheitsministerium kündigte an, 2014 sei das Jahr der Reformen im besagten Sektor. Die Maßnahmen, die das Ressortministerium in Aussicht stellt, sollen das System in Ordnung bringen. Entscheidungsträger im rumänischen Gesundheitsministerium haben vor, ein Grundleistungspaket sowie ein minimales Leistungspaket einzuführen, die bald in Kraft treten sollen.
Das Grundleistungspaket soll den Versicherten zur Verfügung gestellt werden, während das minimale Paket sich an Nichtversicherte richtet. Das letztere schließt medizinische Notdienste sowie die Überwachung und Entdeckung der Krankheiten ein. Das minimale Paket enthält zudem die Monitorisierung der Entwicklung der Schwangerschaft und des gesundheitlichen Zustands der neu gewordenen Mutter, Beratungen zur Familienplanung, Präventionsdienstleistungen und Sportaktivitäten.
Die Statistiken der Nationalen Krankenversicherungskasse zeigen, dass in Rumänien nur 2 Millionen Menschen von den 20 Millionen der Geamtbevölkerung über keine Krankenversicherung verfügen. Die Zahl der Arztkonsultationen soll auch für Versicherte bald eingeschränkt werden. Zudem sollen diese für Dienstleistungen zahlen, die derzeit als kostenlos gelten, wie etwa Kaiserschnitt auf Antrag der Schwangeren, und auf Wartelisten eingetragen werden, um Erkrankungen zu behandeln, die nicht als Notfall gelten. Sie sollen im Gegenzug kostenlosen Zugang zu Zahnarztbehandlungen erhalten. 2014 soll nach sechs Jahren auch die Liste ermäßigter und kostenloser Medikamente aktualisiert werden.
Das Gesundheitsministerium hat zudem die neue Liste ermäßigter Medikamente zur öffentlichen Diskussion gestellt. Die Liste enthält insgesamt 1.320 auf internationaler Ebene verwendeter Begriffe für Wirkstoffe, darunter 140 neue Molekülen oder Arzneimittel, die auch für die Behandlung von anderen Erkrankungen empfohlen werden. Für Nationalprogramme werden über 300 Wirkstoffe vorgesehen, ein Drittel davon soll für die onkologische Krankenpflege angewendet werden. Die Behandlung von Diabetes, kardiovaskuläre, psychische Erkrankungen und eigenartiger Krankheiten gehört ebenfalls in dieser Kategorie.
2014 soll das Gesundheitsministerium zudem allen Rumänen die Gesundheitskarte zur Verfügung stellen, damit spätenstens im Januar 2015 die medizinischen Dienstleistungen aufgrund des besagten Belegs abgerechnet werden können. Das Gesetz über ärztliche Kunstfehler soll ebenfalls dieses Jahr wesentlichen Änderungen unterliegen. Derzeit dauern die Untersuchungen über die Feststellung eines ärztlichen Kunstfehlers bis zu mehreren Jahren, die Frist soll beim Inkrafttreten des neues Gesetzes auf sechs Monate gekürzt werden.