Rumänische Gesellschaft soll digitalisiert werden
Die Digitalisierung soll den Austausch zwischen Staat und Bürger vereinfachen und die Korruption reduzieren.“ Dies sagte Präsident Klaus Iohannis bei der Eröffnung des Internationalen Forums Digitales Rumänien“.
Corina Cristea, 04.11.2016, 17:47
Die EU riskiert durch den Wettbewerb mit den USA und Asien zerquetscht zu werden, wenn sie sich nicht rasch in Richtung Digitalisierung und Erweiterung der Internetinfrastruktur entwickelt. Die Warnung kommt von dem europäischen Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger, anwesend in Bukarest an dem Internationalen Forum Digitales Rumänien“. Wir erleben eine digitale Revolution“, sagt Kommissar Oettinger noch. Hardware, Software, Telekommunikationen liegen in der Vergangenheit. Alles wurde digitalisiert.
Nun findet eine Übertragung statt. Digitaltechnologien haben angefangen sich in alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft zu erweitern und diese zu verändern. In Europa brauchen wir einen gemeinsamen Digitalmarkt. Rumänien belegt in dieser Hinsicht eine wesentliche Rolle in der europäischen Digitalisierungsstrategie, meint Günther Oettinger:
In der EU gibt es keinen Staat, der in allen Ranglisten als Bester abschneidet. Es gibt z.B. im IT-Bereich eine Rangliste, die Rumänien, aber auch die baltischen Staaten oder Dänemark, Norwegen, Schweden auf Spitzenpositionen befördert. Rumänien belegt eine sehr gute Position, dank der IT-Infrastruktur, es verfügt über sehr gute Informatiker, Physiker und IT-Spezialisten. Wenn man nach Silicon Valley reist, wird man sehen, dass dort immer viele Europäer arbeiten. Viele von ihnen sind Rumänen.“
Laut dem Index der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft, der von der Europäischen Kommission aufgestellt wurde, belegt Rumänien EU-weit den vorletzten Platz, was digitale öffentliche Dienste anbelangt. Zurzeit füllt nur ein sehr geringer Anteil der Bevölkerung Formulare online aus, erklärt bei dem Treffen Präsident Klaus Iohannis. Das hat zur Erarbeitung eines strategischen Rahmens zur Beschleunigung des Digitalisierungsprozesses in Rumänien geführt. So wurde Das Manifest für ein Digitales Rumänien“ ins Leben gerufen. Dieses wird als Innovationsvektor und Anbieter von Lösungen in den Bereichen Informationstechnologie, Cybersicherheit, Technologie für intelligente Städte agieren, der dem Bürger direkte und unmittelbare Vorteile bringen soll.
Es gibt ein Riesengefälle zwischen dem Privatbereich und dem öffentlichen Sektor in puncto Einsatz der Informationstechnologie, warnt unterdessen Premierminister Dacian Cioloş. Darüber hinaus, sagt er, hat die Bürokratie in der Verwaltung Wurzeln geschlagen. Das bedeutet für die Bürger zusätzliche Wege und einen höheren Energie- und Geldaufwand. Wie dem auch sei, erfüllt Rumänien alle Voraussetzungen, um ein wichtiger Spieler in der Informationstechnologie, in der Region, im europäischen Gebäude und weltweit zu werden.