Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis besucht Deutschland
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, der Schengen-Beitritt Rumäniens, die Deutschen in Rumänien und die Rumänen in Deutschland, die EU-Erweiterung – das sind Themen, die beim offiziellen Treffen zwischen Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis und Deutschl
Bogdan Matei, 28.02.2015, 23:54
Der Besuch des rumänischen Staatschefs Klaus Iohannis in Deutschland war wahrscheinlich das spannendste diplomatische Ereignis der ersten Monate seiner Amtszeit. Der Besuch war anfänglich für den 11. Februar geplant. Aus Respekt vor dem Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker verschob er aber seinen Besuch. Am Donnerstag, den 26. Februar, war es dann so weit. Klaus Iohannis ist deutschsstämmig und ist Ex-Vorsitzender der national-liberalen Partei. Wie auch die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Merkel ist auch die rumänische liberale Partei Teil der Fraktion der Europäischen Volkspartei. So wie auch Angela Merkel ist er hinter dem Eisernen Vorhang aufgewachsen. Die beiden haben Vieles gemeinsam. Die Gespräche waren aber pragmatisch. Die beiden diskutierten über wichtige Themen der bilateralen Beziehung.
Staatschef Iohannis erklärte, Deutschland sei der wichtigste Wirtschaftspartner Rumäniens. Er beharrte auf der Intensivierung der Investitionen und der Handelsbeziehungen. Klaus Iohannis:
Im wirtschaftlichen Bereich haben wir mit Zufriedenheit die Entwicklung des Handels zwischen den beiden Ländern ausgewertet. Die Tendenz ist steigend. Wir schätzen zudem die Anwesenheit einiger wichtiger Investoren in Rumänien und haben unsere Offenheit und unser Interesse für noch mehr deutsche Unternehmen geäußert.”
Über den Schengen-Beitritt Rumäniens wurde beim Treffen auch diskutiert. Mehrere EU-Staaten, darunter auch Deutschland waren bis jetzt skeptisch gegenüber dem Beitritt Rumäniens. Die Radio Rumänien-Korrepondentin in Brüssel fragte Bundeskanzlerin Merkel, ob Bukarest jetzt auf die Unterstützung Berlins zählen könne. Die letzten Fortschritts-Berichte im Rahmen des Prüf-und Kooperations-Mechanismus, das die rumänische Justiz monitorisiert, seien nämlich positiv. Könnte man mit einem Schengen-Beitritt Rumäniens bis Ende des Jahres rechnen?
Angela Merkel dazu: Ja, sie haben es erwähnt, die letzten Berichte waren schon positiver und wir glauben auch, dass die Reform weiter konsequent umgesetzt werden. Wir werden über nächste Schritte sprechen. Ich kann jetzt noch nicht zusagen, aber ich verstehe, dass Rumänien auch bald eine Antwort erwartet, die zeigt, dass es voran geht, wir kommen darauf zurück.”
Auf geopolitischer Ebene beschäftigt Bundeskanzlerin Merkel und Staatschef Iohannis die Lage in der Ukraine, sowie auch die EU-Integration der Moldaurepublik und der Westbalkan-Länder. Iohannis führte in Berlin auch Gespräche mit Bundespräsident Joachim Gauck und mit dem Bundestag-Vorsitzenden Norbert Lammert. Zudem kam er mit Vertretern der rumänischen Gemeinde in Deutschland zusammen. Diese, sowie auch die deutsche Minderheit in Rumänien, bezeichnet er oft als Brücke zwischen den beiden Ländern.