Rumäniens Fußballspieler für die EM 2016 stehen fest
Die rumänische Fußballnationalmannschaft macht die letzten Vorbereitungen auf die Europa-Meisterschaft in Frankreich. Der erste Anpfiff kommt in weniger als zehn Tagen.
Florentin Căpitănescu, 01.06.2016, 16:50
Seit Langem, um genauer zu sein, seit acht Jahren, warten die rumänischen Fußballfans auf eine Teilnahme der rumänischen Fußballelf an einem Endtournier, sei es die EM oder die WM. Ohne besonders herausragende Spieler zu haben, die den Unterschied machen könnten, hat es Rumänien dennoch geschafft, die Karten für die Euro zu bekommen. Zugegeben, qualifizierte sich die Mannschaft aus einer bescheidenen Gruppe, auch vor dem Hintergrund, dass bei dem Kontinentalturnier 24 Teams antreten. Folglich ist das Turnier nicht mehr den Eliten gewidmet.
Die Hauptargumente der Nationalmannschaft, so Kommentatoren, seien die Gruppenkraft und die taktische Organisation, besonders in der Defensive. Darüber hinaus hatte Rumänien die beste Verteidigung in den Vorrunden, mit nur zwei einkassierten Toren. Nach zwei nicht überzeugenden Freundschaftsspielen, die nicht von den üblichen Leistungen abweichen, sagen sarkastisch einige Sportjournalisten, 1-1 gegen die Demokratische Republik Kongo und 3-4 gegen die Ukraine, bei den Vorbereitungen in Italien, gab Nationaltrainer Anghel Iordănescu die 23 Akteure des französischen Abenteuers bekannt.
Im Grunde stammen die Spieler, die von Iordănescu, genannt auch der rumänische Trainer des vorigen Jahrhunderts, ausgewählt wurden, von rumänischen Teams oder von international unbedeutenden Mannschaften. Das größte einheimische Gewächshaus“ in diesem Sinne ist Vizemeister Steaua Bukarest. Die ausländischen Mannschaften sind bulgarische, türkische oder gar arabische Teams. Ausnahme bilden nur Vlad Chiricheş, Verteidiger beim italienischen Vizemeister Neapel, Florin Andone, Torjäger der zweiten spanischen Liga bei Cordoba, und die Torwarte Ciprian Tătăruşanu und Costel Pantilimon, von der italienischen fünftplatzierten Fiorentina, bzw. Watford aus der ersten englischen Liga.
Bei der EM wird Rumänien im Eröffnungsspiel am 10. Juni gegen Gastgeber Frankreich antreten, den selbst Iordănescu als künftiger Sieger des Turniers sieht. Auch in der Gruppe A wird Rumänien gegen die Schweiz, am 15. Juni in Paris und gegen Albanien, am 19. Juni in Lyon spielen. Eine Gruppe mit einem unbestreitbaren Favoriten, Frankreich, das nach jahrelangen Suchen eine der größten Kräfte des Weltfußballs geworden ist und drei weitere Teams der zweiten Kategorie, die aber dasselbe Potential haben. Dabei kommt es bei den Direktspielen auf die Form der Spieler an.
Für den rumänischen Fußballfan kann die EM-Qualifikation, auch wenn diese nicht das Ergebnis glänzender Darbietungen war, die Bitterkeit der letzten 15 Jahre ein bisschen versüßen. Denn die langanhaltende Ergebnisdürre der Nationalmannschaft und die Mediokrität der internen Liga, die von dem Insolvenzphänomen und verschiedenen Skandalen zermahlt wird, haben die Begeisterung fürs Fußball vertrieben. Sportart, die für lange Zeit in Rumänien Königin der Sportarten gewesen ist.