Rumänien wirbt für deutsche IT-Investoren
Der rumänische Premierminister Dacian Cioloş hat Anfang der Woche einen auf wirtschaftspolitische Themen zentrierten Deutschland-Besuch absolviert. Er traf sich dabei auch mit dem bayerischen Ministerpräsidenten, Horst Seehofer.
Corina Cristea, 06.09.2016, 16:56
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr hat sich Premierminister Dacian Cioloş in Deutschland aufgehalten. Diesmal warb er bei deutschen IT-Konzernen für den Investitionsstandort Rumänien, zu dessen Vorteilen die hohe Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte gehört. Rumänien wolle sie stimulieren, hier zu bleiben, anstatt auszuwandern. Viele rumänische IT-Experten arbeiten im Ausland — die zweithäufigste Sprache im Silicon Valley ist das Rumänische. Wir haben nicht vor, diese Kompetenzen zu exportieren, sondern wollen sie hierbehalten und die Voraussetzungen schaffen, sich hier zu entwickeln. Wir wollen den IT-Bereich ausbauen, auch in der Verwaltung, und arbeiten an einer Plattform zur Zusammenschaltung dieser beiden Bereiche. Zusammen, Staat und Privatwirtschaft, wollen wir in die Verbesserung dieser Branche investieren“, sagte Dacian Cioloş.
Die Qualität der sieben Universitätszentren, die IT-Fachleute ausbilden, aber auch die Internetgeschwindigkeit gehören zu den Vorteilen, die deutsche Unternehmer überzeugen sollen. Unter anderen traf sich der rumänische Premierminister auch mit der Geschäftsführung von BMW. BMW arbeitet viel im Bereich Forschung und Entwicklung und IT, um umweltfreundliche, elektrische Modelle zu gestalten. Wir haben vereinbart, in den nächsten Wochen einen Besuch der BMW-IT-Experten zu organisieren, bei dem sie sich mit rumänischen Fachunternehmen austauschen können, um Chancen weiterer Kooperation auszuloten,” so der rumänische Premierminister.
Dacian Cioloş traf sich auch mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, mit dem er die Wiederaufnahme der Gespräche in eine gemischten beidseitigen Kommission Rumänien-Bayern vereinbarte. Premierminister Cioloş versicherte, dass Rumänien weiterhin ein Europa unterstützt, das zwar einig ist, dessen Spitzenpolitiker aber doch die Interessen der Bürger wahren können.
Deutschland ist im Moment der wichtigste Handelspartner Rumäniens und der drittstärkste Investor im Land.