Rumänien will Mittelstand am Land fördern
Als “Landpaket hat die Exekutive die Gesamtheit der Maßnahmen bezeichnet, die sie zur Unterstützung der drei Millionen Farmer in Rumänien treffen will.
Valentin Țigău, 21.03.2016, 17:12
73% der Landwirte leben in so genannten Subsistenzhaushalten, wo die Ackerbewirtung und Tierhaltung kaum zum Überleben reichen. Der Staat will, dass die Farmbetriebe mehr abwerfen und der Lebensstandard der Menschen am Dorf steigt. In erster Linie geht es darum, dass die Mitglieder einer Familie neue und sozialversicherungspflichtige Jobs finden, um so als Beschäftigte zum Einkommen der Familie beizutragen. Andere Maßnahmen zielen auf die Förderung der genossenschaftsartigen Vereinigungen von Farmern ab — diese waren nach der Wende völlig verpönt und deshalb aufgelöst geworden. Doch mittlerweile ist offensichtlich, dass Vereine der kleinen Landwirte zu günstigeren Konditionen einkaufen und Kredite bekommen und somit produzieren können. Und auch die Endprodukte lassen sich gemeinsam besser vermarkten.
Im Endeffekt soll das Maßnahmenpaket den Mittelstand am Dorf fördern, so dass die Lebenslage sich an den städtischen Standard angleicht. Die Vorschläge seien mit einem anderen Maßnahmenprojekt zur Bekämpfung der Armut verknüpft, das im Februar vorgelegt wurde und aus dem Staatshaushalt, aber auch aus europäischen Fördermitteln finanziert wird und mehr soziale Inklusion schaffen soll. In der Armutsbekämpfung nehme der ländliche Raum einen besonderen Platz ein, da auch die Risiken bedeutend höher seien. Dort will die Regierung eine bessere Sozialfürsorge besonders für Kinder und Schüler bereitstellen. Nicht nur materielle Aspekte werden angesprochen — auch die Gewalt in der Familie, der Schulabbruch, die Trennung von Eltern und Kindern und digitale Kompetenzen für die Menschen am Land gehören zu den wichtigen Themen der Projekte.
Insgesamt gehören sie aber zu einem umfassenderen Konzept von Premierminister Dacian Ciolos — der gelernte Agrarwissenschaftler betreute in 2013 die Reform der GAP der EU. Und auch dort bestand er auf der Unterstützung der aktiven Landwirte.