Rumänien verzeichnet Rekordwirtschaftswachstum
Rumänien und Zypern verzeichneten im ersten Quartal des Jahres 2015 das größte Wirtschaftswachstum EU-weit.
Roxana Vasile, 14.05.2015, 14:40
Rumänien und
Zypern verzeichneten im ersten Quartal des Jahres 2015 das größte
Wirtschaftswachstum EU-weit, verglichen mit den vorigen drei Monaten. Dies
verlautet aus der vorläufigen Schätzung, die das Europäische Statistikamt am
Mittwoch veröffentlicht hat. In Zahlen ausgedrückt heißt es, dass die beiden
Länder, dank eines quartalsmäßigen Wachstums von 1,6%, in der Europäischen
Union die Führung übernommen haben. Diesen folgen Spanien und Bulgarien mit
jeweils 0,9%, die Slowakei mit 0,8% sowie Frankreich und Ungarn mit jeweils
0,6%. Das Schlusslicht bilden Litauen, Estland, Griechenland und
Finnland, die Schrumpfungen erlebten.
Auf das ganze Jahr
berechnet verzeichnet Rumänien mit 4,2% das größte Wirtschaftswachstum in der
Europäischen Union. Nichtsdestotrotz bedarf der geopolitische Kontext einer
besonderen Aufmerksamkeit. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung behauptet, dass Osteuropa seine Widerstandsfähigkeit gegen Schocks
verstärken muss, denn die Staaten der Region sind dem Risiko ausgesetzt, durch
die politisch-wirtschaftlichen Turbulenzen aus Russland, der Ukraine und Griechenland
betroffen zu werden.
Die Länder
Mitteleuropas erfreuen sich einer Wiederankurbelung der Wirtschaft, die durch
den internen Verbrauch unterstützt wird. Allerdings bleiben leistungsschwache
Kredite weiterhin erhalten. Russland und die Ukraine befinden sich weiterhin in
der Rezession, was das Wachstum anderer Regionen beeinträchtigen könnte – so
die EBWE. Darüber hinaus ist es unmöglich abzuschätzen, was ein eventueller Austritt
Griechenlands aus dem Euro-Raum für die Nachbarstaaten mit sich bringen würde,
angesichts der Tatsache, dass in Ländern wie Bulgarien und Rumänien griechische
Banken tätig sind.
Über die Erklärungen
der Politiker hinaus, benötigt man in Bukarest konkrete Sozial- und
Wirtschaftsmaßnahmen für die Unterstützung in erster Linie der benachteiligten
Personen. Laut Eurostat leidet fast die Hälfte von Ihnen unter materiellen Unzulänglichkeiten.
Das Europäische Statistikamt definiert eine Person, die mit materiellen
Unzulänglichkeiten konfrontiert wird, anhand von neun Kriterien: sie sammelt
Schulden bei der Zahlung von Raten oder Rechnungen an, sie kann sich nicht
leisten, einen Farbfernseher, ein Auto, ein Telefon oder eine Waschmaschine zu
kaufen, sie kann sich nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen, sie kann
unerwartete Ausgaben nicht bewältigen, sie kann sich nicht leisten, ein
bisschen Fleisch oder Fisch mindestens jede zwei Tage zu essen, sie kann sich
nicht eine Woche Urlaub woanders als zuhause leisten.
Die Personen, die drei der neun Kriterien erfüllen, leiden unter
materiellen Unzulänglichkeiten. Diejenigen, die mindestens vier Kriterien
erfüllen, leiden unter schweren materiellen Unzulänglichkeiten. In Rumänien ist
rund die Hälfte der Bevölkerung von materiellen Unzulänglichkeiten betroffen.
Der Anteil jener, die unter schweren materiellen Unzulänglichkeiten leiden,
beträgt 30%.