Rumänien unterstützt die Friedenssicherung im Kosovo
Bukarest wird seinen Beitrag zu den Friedenstruppen im Kosovo erhöhen.
Bogdan Matei, 05.10.2023, 13:36
Rumänien wird demnächst eine Infanteriekompanie entsenden, die als Teil der strategischen Reserve für die NATO-Operation im Kosovo nominiert wurde. Dies hat das Verteidigungsministerium in Bukarest mitgeteilt. Die Entscheidung folgt der Genehmigung des Nordatlantikrats, zusätzliche Truppen zu schicken, um die aktuelle Situation auf dem westlichen Balkan zu bewältigen. Als Mitglied der NATO und der Europäischen Union ist Bukarest verpflichtet, militärische Kräfte und Mittel für die Bemühungen zur Aufrechterhaltung eines stabilen Sicherheitsumfelds in der Balkanregion bereitzustellen, die historisch als Pulverfass Europas“ bekannt ist. Rumänien gehört zu den fünf EU-Ländern, die den Kosovo nicht anerkennen. Seine Truppen sind dort, um den Frieden zwischen den Volksgruppen zu bewahren. Derzeit hat Rumänien rund 330 Soldaten im Westbalkans stationiert.
Die Spannungen im Kosovo eskalierten erneut, nachdem eine paramilitärische Bande von mehreren Dutzend Männern Ende letzten Monats einen kosovo-albanischen Polizisten getötet und einen weiteren verwundet hatte. Drei Mitglieder des Kommandos, allesamt Kosovo-Serben, wurden bei einem Einsatz der kosovarischen Spezialpolizei getötet. Die Präsenz serbischer Truppen in der Grenzregion erinnert an das Verhalten Russlands gegenüber der Ukraine vor seiner Invasion“, sagte die Außenministerin des Kosovo, Donika Gervalla-Schwarz. Wir haben in den vergangenen Jahren keine solche Truppenkonzentration erlebt“, so Gervalla-Schwarz, und die Waffen, die sie dort haben, die Panzer, geben uns ein ungutes Gefühl, da wir nicht wissen, wie die internationale Gemeinschaft reagieren wird“. Die Außenministerin Kosovos forderte die EU auf, Maßnahmen gegen Serbien zu ergreifen, wie das Einfrieren des Kandidatenstatus. Die Vereinigten Staaten hatten angekündigt, dass sie eine Aufstockung der serbischen Truppen an der Grenze zum Kosovo beobachten. Vergangene Woche sagte der serbische Präsident Aleksandar Vučić, dass seine Truppen nicht die Grenze zu einer ehemaligen serbischen Provinz überschreiten werden. Diese wurde 2008 unabhängig von Belgrad. Eine Eskalation des Konflikts würde Serbiens Bemühungen, der Europäischen Union beizutreten, schaden. Der Befehlshaber der serbischen Armee, General Milan Moisilovic, erklärte, dass er den Rückzug von etwa der Hälfte der mehr als 8 000 Soldaten angeordnet habe.