Rumänien unterstützt Bildungssystem im Nachbarland Moldawien
Das moldawische Bildungssystem wird vom benachbarten Rumänien eine finanzielle Unterstützung von 20 Millionen Euro bekommen.
Florentin Căpitănescu, 20.12.2013, 14:32
Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta hat bekanntgegeben, die Republik Moldau werde von Rumänien rund 20 Millionen Euro für die Entwicklung des Bildungssystems erhalten. Die Summe ist Teil eines 100 Millionen Euro schweren Finanzpaketes, das Moldawien erhalten wird. Bukarest ist seinen diesbezüglichen Verpflichtungen von 2010 nicht ganz nachgekommen. Damals trat auch Rumänien in den Wirbel der globalen Krise ein.
Bis jetzt gewährte Rumänien 8 Millionen Euro im Sommer 2010, als die Moldaurepublik von katastrophalen Überschwemmungen heimgesucht wurde, und rund 10 Millionen Euro für die Gaspipeline, ein bilaterales Projekt, das noch nicht finalisiert wurde. Bukarest müsste folglich in der naheliegenden Zukunft rund weitere 40 Millionen Euro für die Moldaurepublik lockermachen, ein Land, das laut Statistikern das ärmste auf dem alten Kontinent bleibt.
Trotz den großen wirtschaftlichen Problemen des Landes hat die regierende pro-europäische Koalition den politischen Willen, das Land auf die Beine zu stellen. An der Führung der Moldaurepublik waren bis 2009 pro-russischen und die GUS befürwortende Kommunisten. Die pro-europäische Koalition hat es in den letzten Jahren geschafft, die Republik Moldau mit sicheren Schritten in Richtung EU zu bringen. Die Moldaurepublik hat Ende November die Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der EU paraphiert. Die Paraphierung war auch für Bukarest ein Erfolg, das seine Rolle als Chişinăus Anwalt in der Beziehung zu Brüssel versteht.
Das Jahr 2014 wird für die Republik Moldau ein kompliziertes Jahr sein, in dem die Legislativwahlen entscheidend sein werden, sagte der rumänische Senatsvorsitzende Crin Antonescu am Donnerstag. Für die Politik-Kommentatoren in Bukarest stehen die Sachen ganz klar: Im Falle einer unerwünschten Rückkehr der Kommunisten an die Macht, die in den Meinungsumfragen vorne liegen, riskiert die Moldaurepublik von seinem EU-Weg abzudriften. Die Zukunft des Landes würde in diesem Fall erneut von Russland abhängen.