Rumänien und Spanien besprechen strategische Partnerschaft
Rumäniens Premierminister Victor Ponta ist in Madrid mit seinem spanischen Gegenüber Mariano Rajoy zu Gesprächen zusammengekommen. Zudem wurde der rumänische Regierungschef von König Juan Carlos empfangen
Valentin Țigău, 23.07.2013, 14:53
Rumänien und Spanien haben viele gemeinsame Projekte und wollen weitere Partnerschaften entwickeln, erklärte Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta nach dem Treffen in Madrid mit seinem spanischen Gegenüber Mariano Rajoy. Ponta und Rajoi haben in der spanischen Hauptstadt eine strategische Partnerschaft besprochen. Zur Sprache kam zudem die aktuelle Situation der rumänischen Gemenschaft in Spanien.
Ein wichtiges Diskussionsthema war außerdem das Interesse der spanischen Unternehmen für die Abschöpfung von EU-Fördermitteln durch Rumänien im Rahmen von neuen Projekten im Infrastruktur-, Telekommunikations-, und Energiebereich. Auf der Pressekonferenz nach dem Treffen der beiden Minister fragte der Radio-Rumänien-Korrespondent den spanischen Regierungschef, ob sein Kabinett von Rumänien gefordert habe, den spanischen Unternehmen, die sich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen, Vorteile oder Garantien einzuräumen.
Mariano Rajoy dazu: „Ich habe vom rumänischen Premierminister keine Garantien gefordert und zukünftig werde ich das auch nicht tun. Es gibt viele spanische Unternehmen, die im Infrastruktur -, Energie- und Bankenbereich gute Ergebnisse erzielen. Diese Unternehmen wollen in neue Projekte investieren. Sie wollen nicht nur Vorteile auf legalen Wegen erzielen, sondern auch ihren Beitrag zum Wohlstand der anderen, in diesem Fall des rumänischen Volkes bringen.“
Offiziellen Angaben zufolge lebt derzeit in Spanien eine Million Rumänen. Für die rumänischen Bürger sollen ab 1. Januar 2014 die letzten Schranken der Arbeitnehmerfreizügigkeit auf dem spanischen Arbeitsmarkt fallen. Rumänien habe diesbezüglich die volle Unterstützung der spanischen Regierung für seine in Spanien tätigen Bürger und ihre Familien bekommen, bekräftigte Premierminsiter Victor Ponta bei dem Treffen in Madrid. Zudem gab es in Spanien nie eine Diskriminierungspolitik gegen rumänische Bürger, wie in anderen Ländern, so Victor Ponta anschließend.
Ministerpräsident Ponta: „Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig, dass es in Spanien in dieser schweren Zeit der letzten anderthalb Jahre keine Diskriminierung der Rumänen gab. Spanien ist ein Vorbild für Integration und Gleichbehandlung. Ich finde besonders lobenswert, dass die beiden Regierungen durch eine enge Zusammenarbeit ein gemeinsames Projekt im Bildungsbereich angestoßen haben. Es handelt sich um das wohlbekannte Programm, das die rumänische Sprache und Kultur in spanischen Schulen fördert. Die Bukarester Exekutive muss künftig in solche Projekte mehr investieren.“
Ministerpräsident Victor Ponta ist in Madrid auch vom spanischen König Juan Carlos empfangen worden. Auf der Agenda des Spanienbesuches standen zudem Gespräche mit Vertertern der rumänischen Gemeinschaft in Madrid. Ponta kam außerdem mit dem Chef der Regionalexekutive der Gemeinde Madrid, Ignacio Gonzalez, zusammen, der beim Treffen mit dem rumänischen Ministerpräsidenten den wesentlichen Beitrag der rumänischen Arbeitnehmer zur Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise in Spanien betonte.