Rumänien und Moldau vereinbaren engere Zusammenarbeit
Die fünfte gemeinsame Sitzung der rumänischen und moldauischen Regierungen hat zum ersten Mal in Chișinău stattgefunden, wobei zu diesem Anlass mehrere Projekte und Absichtsprotokolle besiegelt wurden.
Corina Cristea, 15.02.2022, 10:35
Der europäische Weg sei der einizige, der für die Moldau Stabilität, Wohlstand sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklung bringen könne, sagte der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă. Rumänien werde das Nachbarland unterstützen, europäische Entwicklungsstandards zu erreichen. Eine Spende in Höhe von 100 Millionen Euro werde an die Moldau überwiesen, damit hier vor allem in ländlichen Gebieten Trink- und Abwassernetze gebaut und Bildungseinrichtungen saniert werden. Die so geschaffenen Jobs werden den Menschen wieder Hoffnung auf die Perspektive geben, eine Zukunft bei ihnen im Land aufbauen zu können, sagte die moldauische Regierungschefin Natalia Gavriliţă.
Rumänien ist der stärkste Handelspartner für die Moldau und einer der wichtigsten Investore. 2021 tauschten die beiden Länder Waren im Wert von 2,4 Mrd. Dollar aus — ein Rekord im bilateralen Handel. Man wolle außerdem das riesige Kooperationspotenzial ausschöpfen, auch durch konsistente rumänische Investitionen, so der rumänische Premierminister in Chișinău.
Die beiden Regierungen wollen in der Energieversorgungssicherheit zusammenarbeiten und innerhalb von sechs Monaten dazu einen gemeinsamen Aktionsplan für Energiekrisen vorlegen. Auch weitere handfeste Projekte wurden vereinbart: eine neue Brücke über den Pruth bei Ungheni, die an die Autobahn Târgu Neamţ-Iaşi-Ungheni anknüpft und niedrigere Roaminggebühren beim interationalen Telefon- und Datenverkehr. Das rumänische Bildungsministerium will der Moldau bis 2026 jährlich mehr als 2.500 Stipendien für Schüler und Studenten anbieten. Lehr- und Führungskräfte sollen in Rumänien hospitieren und moldauische Schüler sollen an Olympiaden und Schülerwettbewerben in Rumänien teilnehmen können. Ein Protokoll für den Militärunterricht wurde von den beiden Verteidigungsministerien auch unterschrieben.