Rumänien und Iran vereinbaren enge Wirtschaftskooperation
Der rumänische Außenminister Lazăr Comănescu hat zusammen mit einer großen Wirtschaftsdelegation Iran besucht
Daniela Budu, 03.03.2016, 17:33
Rumänien kann für Iran eine wichtige Drehscheibe im Verhältnis zu Europa sein, sagte der rumänische Chefdiplomat Lazăr Comănescu in Teheran. Er wurde dabei von der größten Wirtschaftsdelegation begleitet, die jemals mit einem rumänischen Außenminister unterwegs auf Reisen war. Dabei sind wichtige Kontakte zu iranischen Unternehmen in den Bereichen Energie, Ölförderung und Ölverarbeitung, Landwirtschaft, Maschinenbauindustrie und Wasserwirtschaft geknüpft worden, so der Minister: „Ich habe auch eingehend mit meinem Amtskollegen über die Chancen diskutiert, die eine direkte Transportverbindung über Aserdbaidschan, Georgien und das Schwarze Meer nach Rumänien bietet. Iranische Unternehmen könnten so ihre Erzeugnisse nach Europa bringen. Die rumänischen Geschäfsleute haben dann branchenspezifisch eine direkte Verbindung zu ihren iranischen Partnern hergestellt“.
Lazăr Comănescu hat zusammen mit den iranischen Gesprächspartnern die passenden Kooperationsbereiche geprüft. „Sowohl Präsident Rouhani als auch der Außenminister haben den Wunsch und das Interesse bekundet, Rumänien wieder als wichtigen Wirtschaftspartner zu haben. Ausgehend von früheren Erfahrungen haben wir erkannt, dass es wichtige Bereiche gibt, wo das Potenzial besonders groß ist – Energie, Erdöl, Erdgas, Maschinenbau. In Iran werden Fahrzeuge unter Lizenz von Renault gebaut, viele Teile werden aus Rumänien geliefert“.
Wie Außenminister Comănescu ausführt, ist die Bandbreite der Kooperation aber deutlich größer: „Besonderes Potenzial gibt es auch in der Landwirtschaft, in der Lebensmittelindustrie, bei der Wasserwirtschaft und den Landwirtschaftsbewässerungen. Aber extrem wichtig erscheint mir zu sein, dass Rumänien Iran Möglichkeiten bietet, einen Zugang zu MOE aber auch zur EU generell zu bekommen.“
Mit dem iranischen Wirtschaftsminister Ali Tayebnia hat Comănescu vereinbart, gemeinsame industriespezifische Arbeitsgruppen zu bilden, die die Tagung der gemischten Wirtschaftskommission im späteren Verlauf des Jahres in Bukarest vorbereiten sollen.