Rumänien und Frankreich führen ausgezeichnete Beziehungen
Der französische Staatspräsident, François Hollande, hat die Einladung des rumänischen Premiers angenommen und wird dieses Jahr Rumänien besuchen.
Roxana Vasile, 21.01.2016, 16:54
Die Antwort des französischen Staatspräsidenten, François Hollande, auf die Einladung des rumänischen Ministerpräsidenten, Dacian Cioloş, kam sofort: Der französische Staatschef wird dieses Jahr das frankophone und frankophile Rumänien besuchen. Die Gespräche im Elysée-Palais zwischen dem Staatspräsidenten François Hollande, dem rumänischen Ministerpräsidenten Dacian Cioloş und dem französischen Premierminister Manuel Valls waren besonders freundlich und aufschlußreich. Dacian Cioloş spricht perfekt Französisch, hat ein Universitätstudium in Frankreich absolviert und ist mit einer Französin verheiratet. In Frankreich ist Dacian Cioloş für seine ehemalige Tätigkeit als EU-Landwirtschaftskommissar besonders geschätzt. Und, wie Staatspräsident François Hollande erklärte, sind Frankreich und Rumänien durch eine historische Freundschaft verbunden und haben gemeinsame Ziele aufgrund ihrer 2008 unterzeichneten strategischen Partnerschaft, der ersten strategischen Partnerschaft Frankreichs mit einem osteuropäischen Land.
Mit seinem offiziellen Besuch in der französischen Hauptstadt legte der rumänische Ministerpräsident Dacian Cioloş, wie er selbst sagte, neue Steine auf eine bereits solide Grundlage, die, unter anderen, durch eine besonders enge politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit verstärkt wird. Beweis dafür ist die Präsenz mehrerer französisschen Großunternehmen in Rumänien, in wichtigen wirtschaftlichen Bereichen, wie Maschinenbau, Luftfahrtindustrie oder öffentliche Dienstleistungen. Auf dieser soliden Grundlage wünschen beide Länder die Intensivierung der bilateralen Beziehungen. Da Rumänien eines der europäischen Länder mit höchstem Wirtschaftswachstum ist, gebe es ein gutes Investitionspotential für französische kleine und mittlerere Unternehmen in der rumänischen Landwirtschaft, in der Lebensmittelproduktion und im Energiebereich, betonte Dacian Cioloş. Auch in Spitzenbereichen besteht Investitionspotential — es geht zum Beispiel um das Einrichten eines Hochleistungslasers in der Nähe von Bukarest.
Im Kontext der Migrationskrise in Europa unterstützt Rumänien, das für eine der längsten Außengrenzen der Europäischen Union die Verantwortung trägt, die Projekte zur Verstärkung der Kontrollen an der EU-Grenze. Die Regierung in Bukarest hofft, dass der Beitrag Rumäniens anerkannt werde und, neben den bereits erfüllten technischen Kriterien, zur Aufnahme Rumäniens in den Schengener Raum führen könnte, so Cioloş. In einer ersten Phase könnten mindestens die Luftverbindungen geöffnet werden.
Die Nachbarschaftspolitik, vor allem in der osteuropäischen Region, war auch ein wichtiges Gesprächsthema auf der Agenda des rumänischen Ministerpräsidenten bei seinem offiziellen Besuch in Paris. Dacian Cioloş erklärte sich zuversichtlich, dass die Bemühungen Frankreichs und Deutschlands zur Normalisierung der Lage in der Ukraine im allgemeinen Interesse der Europäischen Union und für die Stabilisierung der Lage in der Region gute Resultate erzielen werden. Ferner zähle Rumänien auf die Unterstützung Frankreichs bei den Bemühungen der mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau in Richtung Europa, einschließlich bei den Reformen und der wirtschatlichen Entwicklung des Nachbarstaates. Bei seinem offizielllen Besuch in Paris traf der rumänische Ministerpräsident auch mit den Präsidenten der zwei Kammern der französischen Nationalversammlung, mit französischen Geschäftsleuten und mit Vertretern von rumänischen Gemeinden in Frankreich zusammen.