Rumänien und Bulgarien wollen Zusammenarbeit ausdehnen
In Bukarest sind am Mittwoch die Außenminister Rumäniens und Bulgariens zusammengekommen.
Valentin Țigău, 23.08.2013, 13:18
Bulgarien und Rumänien teilen als Nachbarländer und Mitgliedsstaaten der EU und der NATO dieselben Werte und Interessen. Das sei eine hervorragende Grundlage für die Festigung der Beziehungen auf bilateraler, regionaler und europäischer Ebene, erklärte der bulgarische Außenminister Kristian Vigenin bei einem Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Titus Corlăţean.
Eines der Hauptziele seiner Rumänien-Reise war die Vorbereitung der zweiten gemeinsamen Sitzung der Regierungen in Sofia und Bukarest. Das Treffen soll Ende September im bulgarischen Varna stattfinden. Wir haben uns vorgenommen, die Verhandlung und Unterzeichnung mehrerer bilateraler Abkommen zu beschleunigen und die Umsetzung mehrerer sektorieller Kooperationsprojekte voranzutreiben“, sagte Titus Corlăţean auf der Pressekonferenz nach dem Treffen mit Bulgariens Außenminister.
Zu den Projekten zählten der Bau eines Wasserkraftwerks an der Donau und der Abschluss der Bauarbeiten an der Erdgas-Anschlussleitung zwischen dem rumänischen Giurgiu und Russe in Bulgarien. Corlatean begrüßte ferner die Einweihung der Donaubrücke zwischen Calafat und Vidin. Rumänien sei am Bau weiterer ähnlicher Projekte interessiert. Der Minister verwies außerdem auf die angesprochene Bedeutung der Erhaltung der Identität der jeweils im anderen Land lebenden Minderheiten: der bulgarischen Gemeinschaft in Rumänien und der rumänisch-wallachischen Gemeinschaft in Bulgarien. Dabei sollten Kultur- und Bildungsprojekte gefördert werden, da die Minderheiten solide Brücken“ zwischen Rumänien und Bulgarien darstellten, so Corlăţean.
Die Festlegung der Seegrenze im Schwarzen Meer sowie die Minderheiten seien die einzigen Punkte, die in der Beziehung zwischen Rumänien und Bulgarien verbessert werden müssten, räumte auch der Außenminister Bulgariens, Kristian Vigenin, ein.
Nach Abschluss der Gespräche wurde erneut die Schengen-Diskussion aufgerollt. Obwohl Rumänien und Bulgarien alle Beitrittskriterien erfüllt hätten, müssten sie die Vorbehalte einiger Mitgliedsstaaten aus dem Weg räumen. Wir werden die Kommunikation aufrecht erhalten, uns beraten und das Erreichen dieses Ziels anstreben. Dies gemäß der Zweietappen-Lösung, die in Bukarest von dem französischen Premierminister vorgeschlagen wurde“, so Außenminister Corlăţean. Eine erste Etappe würde das Wegfallen der Grenzkontrollen an Flughäfen bedeuten.