Rumänien ruft Masernepidemie aus
In Rumänien ist eine Masernepidemie ausgerufen worden. Die Entscheidung erfolgt angesichts der steigenden Zahl der Infektionen und Krankenhausbehandlungen landesweit.
Corina Cristea, 08.12.2023, 12:24
Seit Anfang des Jahres wurden etwa 2.000 Masernfälle gemeldet, 10 % davon allein in der letzten Novemberwoche. Infolgedessen sprach Anfang des Monats das Gesundheitsministerium von einer Epidemie in Rumänien. Masern sind eine Infektionskrankheit, die leicht übertragen werden kann, insbesondere bei ungeimpften Kindern, erklären die Ärzte, und manchmal ist der Verlauf ernst und es können Komplikationen auftreten. Die Daten zeigen, dass seit mehr als zehn Jahren ein Abwärtstrend bei der Masernimpfung in Rumänien zu verzeichnen sei. Derzeit haben landesweit nur 78 % der anspruchsberechtigten Kinder ihre erste Dosis erhalten. 62 % haben die zweite Dosis erhalten.
Wenn die Behörden eine Epidemie ausrufen, wird es möglich, dass Kinder im Alter von 9 bis 11 Monaten sowie Kinder, die die Immunisierung nicht gekriegt haben oder deren Impfkalender unvollständig ist, geimpft werden, erklärt der Gesundheitsminister Professor Alexandru Rafila: „Es gibt ein Verfahren, das es den Gesundheitsbehörden ermöglicht, gemeinsam mit den Hausärzten die Impfung effizienter zu gestalten. Außerdem ist es möglich, eine zusätzliche Dosis in einem jüngeren Alter als üblich zu verabreichen, um die Kinder zu schützen, die in dieser Zeit besonders gefährdet sind. Die Impfquote in Rumänien ist nicht nur in diesem Fall, sondern bei allen im nationalen Impfprogramm enthaltenen Impfstoffen zurückgegangen, aber das Auftreten dieser Masernfälle ist besorgniserregend, denn je höher die Zahl der ungeimpften oder unvollständig geimpften Kinder ist, desto größer ist auch das Risiko der Verbreitung der Infektion, insbesondere in Gemeinden. Und die Folge ist, abgesehen vom Leid jedes einzelnen Kindes, das sich infiziert, das Risiko des Todes, der sofort, aber auch erst in einigen Jahren eintreten kann.
Das ist darauf zurückzuführen, dass Masern eine progressive, meist tödlich verlaufende Komplikation hervorruft, die Panenzephalitis, die erst mehrere Jahre nach der Erkrankung auftauchen kann. Wir wollen das nicht akzeptieren, denn es handelt sich um eine durch Impfung vermeidbare Krankheit.“ Das Ministerium erinnert an die kürzlich erfolgte Verabschiedung der nationalen Impfstrategie um solche Risiken für die öffentliche Gesundheit zu beseitigen. Zudem, hat das Ressortministerium wichtige Schritte unternommen, um den Zugang zu Impfungen zu verbessern, indem die Kosten für Impfstoffe erstattet werden. Die Maßnahmen sollen dazu führen, dass die Nachfrage von Impfungen erhöht wird und dass die Durchimpfungsrate über 90 % für alle im nationalen Programm enthaltenen Impfstoffe erreicht.