Rumänien plant ehrgeiziges Ziel in punkto EU-Gelder
In den Monaten September-Oktober sollen Anträge auf europäische Finanzierung in Höhe von über 600 Millionen Euro gestellt werden. Somit soll das ganze Geld, das Rumänien im aktuellen Finanzrahmen zur Verfügung gestellt wird, ausgegeben werden.
Valentin Țigău, 25.09.2014, 15:05
Rumänien wird ein für Europa einzigartiges Muster hinsichtlich der europäischen Gelder für den Privatbereich haben. Dieses wird das Prinzip Der Erstgekommene — der Erstbediente“ einhalten. Ressorminister Eugen Teodorovici gab bekannt, er möchte alle Gelder in den ersten fünf Jahren der Haushaltsperiode 2014 – 2020 absorbieren, besonders für ländliche Vorhaben, die positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.
Eugen Teodorovici: Es wird ein sehr flexibles System sein, mit sehr wenig Anforderungen an die Nutznießer, mit so wenig Druck wie möglich auf deren Schultern. Wir werden von ihnen keine absurden Sachen mehr fordern, wie früher, Zulassungen, Bescheinigungen, Zeugnisse, den Nachweis der Mitfinanzierung. Wir als Verwaltung müssen diese Informationen von den anderen Anstalten — dem Finanzamt, dem Handelsregister — sammeln. Die Mitfinanzierung soll nur anhand einer eigenverantwortlichen Erklärung nachgewiesen werden.“
Am Montag wurden die Aufträge für über 60 Projekte des Personalwesens mit europäischer Finanzierung von über 160 Millionen Euro von den Auftraggebern unterschrieben. Minister Teodorovici sagt, dass es das erste Mal sei, wenn die Verträge in weniger als einen Monat nach der Antragstellung für Finanzierung unterzeichnet wurden. In den Monaten September-Oktober sollen Anträge auf europäische Finanzierung in Höhe von über 600 Millionen Euro gestellt werden. Somit soll das ganze Geld, das Rumänien im aktuellen Finanzrahmen zur Verfügung gestellt wird, ausgegeben werden.
Unterdessen billigte die Europäische Kommission am 6. August ein Partnerschaftsabkommen mit Rumänien für den Zeitraum 2014-2020. Laut den Vorschriften des besagten Abkommens sollen Rumänien europäische Gelder in Höhe von rund 43 Milliarden Euro zukommen. Davon werden über 22 Milliarden Euro der Kohäsionspolitik zugewiesen. Dieses Jahr erhielt Rumänien bereits zwei Milliarden Euro aus Struktur- und Kohäsionsfonds. Das heißt, dass das für 2014 vereinbarte Ziel zu 66% erreicht wurde.
Der Minister für Europäische Fonds beantwortet die Kritik des Staatschefs Traian Băsescu gegen die Exekutive. Laut dem Präsidenten habe die Regierung es nicht geschafft, die von der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellten Gelder auszugeben, um Arbeitsplätze für junge Leute zu schaffen. Der Minister sagt, dass Rumänien allein im Zeitraum Mai 2012 — August 2014 über 5,5 Milliarden Euro aus Struktur- und Kohäsionsfonds einkassiert hat. Der Betrag überschreite den Gesamt von nur 1,43 Milliarden Euro an Geldern, die zwischen Januar 2007 und Mai 2012 absorbiert wurden. Außerdem wurde Rumänien letztes Jahr zum Ranglistenführer in der Europäischen Union, was die Steigerung der von der Europäischen Kommission 2013 eingezahlten Summen, verglichen mit der Zeitspanne 2007 — 2012 anbelangt.