Rumänien ist von extremen Wettererscheinungen betroffen
Der südliche Teil Rumäniens wurde am Dienstag von einem mittelgroßen Tornado getroffen.
Roxana Vasile, 02.05.2019, 16:38
Die Rumänen feierten den Internationalen Tag der Arbeit unmittelbar nach dem orthodoxen Osterfest, weshalb sie die vielen freien Tage ausgenutzt und zu einem Miniurlaub zusammengebunden haben. Viele haben sich für die Schwarzmeerküste entschieden, wo die Sommersaison offiziell eröffnet wurde. Andere bevorzugten das Donaudelta oder Maramures, das ländliche Gebiet im Nordwesten des Landes. Mitarbeiter des Innenministeriums wurden insbesondere an Orten mobilisiert, an denen Veranstaltungen stattgefunden haben, bei denen viele Menschen erwartet wurden. Notdienst- und Feuerwehrmannschaften waren angesichts der Vielzahl an Veranstaltungen im Freien ebenfalls in Bereitschaft, um Zwischenfälle zu verhindern. Dennoch hat im Süden Rumäniens das instabile Wetter die Pläne vieler Feiernden ruiniert.
Die Probleme begannen am Dienstagabend. Sie waren die Folge einer Kaltfront aus Bulgarien, die mit einer viel wärmeren und feuchteren Front im Süden Rumäniens kollidierte. So wurden acht Landkreise und die Hauptstadt Bukarest von starken Stürmen und Regenfällen betroffen. Mehr als tausend Feuerwehrleute kamen, um die Menschen und die örtlichen Behörden zu unterstützen. Sie griffen ein, um das Wasser aus den Kellern öffentlicher Einrichtungen und Haushalte zu evakuieren und vom Wind umgestürzte Bäume und Strommasten zu beseitigen. Im Landkreis Calarasi, im Süden des Landes, hat ein mittelgroßer Tornado – eine seltene Wettererscheinung in Rumänien – Bäume aus dem Boden gerissen und Dutzende Häuser ohne Dach gelassen. Ein Reisebus wurde umgestürzt und von der Straße auf ein nahe gelegenes Feld gefegt. 39 Menschen entkamen glücklicherweise den Tod. 12 Menschen wurden dennoch verletzt.
Ein 38-jähriger Mann, Marin Ciuraru, erzählte, was passiert war: Ich sah ein großes Loch im Feld, das sich drehte. Wir waren im Bus, der Fahrer stoppte und durch die Fenster stürmten Steine, Erde, Staub… Wir wurden hochgerissen, ich sah alle Passagiere, wie sie sich im Bus drehten, und dann landete jemand auf mich, wir wurden wie ein Stück papier weggefegt.“
Am Mittwoch, den 1. Mai, haben Meteorologen in 18 Landkreisen im Süden und in der Hauptstadt Warnstufe Gelb wegen starken Windes ausgerufen. Parallel dazu gab es für den größten Teil des Landes Meldungen zum Sturmwetter. Es gab Zeitspannen intensiver atmosphärischer Unbeständigkeit, die durch flutartige Regenfälle, Blitz, starken Wind und Hagelstürme zum Ausdruck kamen.
Nicht zuletzt wurde für 21 Landkreise im Norden und Westen des Landes Warnstufe Orange und Gelb wegen Überschwemmungen ausgerufen. Die örtlichen Behörden haben bereits die Hilfsverfahren eingleitet, wodurch die betroffenen Einwohner mit Dachziegeln und Blech unterstützt werden, um ihre Dächer zu reparieren. Die Regierung soll außerden einen Beschluss treffen, um die vom Wetter betroffenen Familien mit Geldbeträgen zu unterstützen.