Rumänien hat einen neuen nationalen Verkehrsplan
Die Bukarester Regierung hat die endgültige Variante des nationalen Verkehrsplans für Rumänien angenommen. Unter anderen sollen bis 2030 1.300 Km Autobahn gebaut werden.
Roxana Vasile, 26.02.2015, 13:57
Einerseits geht es um die absolut notwendige Modernisierung der Straßeninfrasstruktur im EU-Land Rumänien. Andererseits ermöglicht der nationale Verkehrsplan die Rückkehr vieler rumänischen Arbeitnehmer, die in den letzten Jahren auf der Suche nach besser bezahlten Jobs ins Ausland gegangen waren, meint der rumänische Verkehrminister Ioan Rus. Der Start der geplanten Projekte im Rahmen des sog. Masterplans” könnte die rumänischen Arbeiter dazu bewegen, in die Heimat zurückzukehren, ähnlich der im Ausland tätigen Portugiesen, die vor etwa 15 Jahren beschlossen hatten, wieder nach Portugal zu gehen, um in der nationalen Infrastruktur zu arbeiten.
Am Mittwoch hat die Bukarester Exekutive die endgültige Variante des Nationalen Verkehrsplans für Rumänien angenommen. Dadurch wurde bis 2030 eine notwendige Finanzierung von über 45 Milliarden Euro für Projekte in den Bereichen Straßen und Schieneninfrastruktur, Schiffs- und Flugverkehr sowie intermodale Verkehrsprojekte festgelegt. Verkehrminister Ioan Rus nannte die wichtigsten Indikatoren für die Modernisierung der Straßeninfrastruktur:
Für den Straßenverkehr: Autobahnen – 1.300 Km, 13,7 Miliarden Euro; Schnellstraßen – 1.825 Km, 9,9 Milliarden Euro; Transregio-Straßen — 2.870 Km, 1,6 Milliarden Euro; TransEuro-Straßen — 343 Km, 190 Millionen Euro.”
Im nationalen Verkehrsplan werden auch die Modernisierung und Elektrifizierung mehrerer Eisenbahnstrecken sowie die Entwicklung neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken vorgesehen. Im Schiffsverkehr werden mehrere Häfen modernisiert und neue Wasserstraßen eingerichtet — die Gesamtinvestition in diesem Bereich beziffert sich auf etwa 4 Milliarden Euro. Auch im Flugverkehr werden Investitionen in Höhe von etwa 1,3 Milliarden Euro betätigt.
Mit dem neuen nationalen Verkehrsplan beginnt Rumänien eine neue Etappe und konzentriert sich auf die Projekte, die den EU-Kriterien in puncto Wirtschaftlichkeit, Anschlußmöglichkeit und Investitionen entsprechen, erklärten die Bukarester Behörden, die mehrmals wegen Langsamkeit und Mangel an Interesse kritisiert wurden.
Das Finanzierungsschema des nationalen Verkehrsplans wird im rumänischen Parlament in den gemeinsamen Sitzungen der Verkehrsausschüsse besprochen, und anschließend der Europäischen Kommission vorgelegt. Die ersten Beratungen der Europäischen Kommission darüber finden zwischen 9.-13. März statt. Sollten sie aus Brüssel grünes Licht erhalten, so können dann die Bukarester Behörden EU-Strukturfonds im Rahmen des Operationell-Sektoriellen Programms Große Infrastruktur beantragen.