Rumänien hat ein neues Forstgesetz
Vorige Woche hat die Bukarester Regierung das neue Forstgesetz angenommen. Dieses soll nach dringender Debatte anschließend vom Parlament verabschiedet werden.
Roxana Vasile, 10.10.2013, 14:42
Ein neues Forstgesetz war unerläßlich. Nach der Wende verlor Rumänien rund 400 Tausend Hektar Wald und der Schaden kommt einem riesigen Geldbetrag gleich: 5 Milliarden Euro. Die unzulängliche Verwaltung und die unkontrollierte Rodung in manchen Gebieten haben im Zeitverlauf zur Zerstörung der Wälder geführt. Besonders besorgniserregend ist dass die Rate der Abholzung zweimal größer als die der natürlichen oder der von Fachexperten durchgeführten Wiederaufforstung ist.
Was die letztere anbelangt, setzen sich derzeit die rumänischen Behörden dafür ein, den Angestellten der staatlichen Forstverwaltung Romsilva und den privaten Besitzern von Waldgrundstücken die nachaltige Verwaltung des Waldes bewußt zu machen. Das neue Forstgesetz sieht infolgedessen schärfere Sanktionen gegen Holzdiebstahl vor: Holzdiebe werden laut dem neuen Gesetz, egal welches das Ausmaß der Schäden ist, hinter Gitter geschickt. Das neue Forstgesetz regelt auch Sanktionen gegen Förster, die sich dem Diebstahl anschließen: diese werden ihre Arbeitszulassung und einschließlich den Arbeitsplatz verlieren. Für Besitzer von Waldgrundstücken sieht das neue Forstgesetz Prämien vor, wenn sie die Rodung zurückweisen .
Die delegierte Ministerin für Wasser und Waldwirtschaft Lucia Varga: Die Förster zeigen sich von der Zahlung von Zusatzkosten besorgt, sie werden aber Waldzertifikate verkaufen und infolgedessen die Waldwache sichern können. Die Besitzer von Waldflächen werden mit Prämien stimuliert, nicht zu roden und im direkten Verhältnis zum Wert eines Waldzertifikates können sie bis zu 200 Dollar pro Hektar bekommen”.
Das Holz soll nicht mehr direkt aus dem Wald, sondern aus Speziallagern nach hochgenauen Messungen verkauft werden. Direktor der Nationalen Forstbehörde Adam Crăciunescu: Durch diese Regelungen wird der Forstverwalter die Holz-Herkunftsnachweise selbst ausstellen. Die Förster bzw die Forstverwalter werden folglich durch das neue Forstgesetz die volle Verantwortung für den Nachweis des Holzes tragen, das sie auf den Markt bringen. Derzeit wollen wir unsere Logistik entwickeln und arbeiten an einer neuen Software, die jederzeit eine klare Überprüfung des Holzbestandes ermöglichen wird, da jedes Hoklzstück ins neue System einfgeführt werden kann.”
Die Waldbesitzer und Waldverwalter vertreten hingegen die Ansicht, dass die neue Regelungen ihre Tätigkeit erschweren werden: es gebe zu wenige Lagerräume, insbesondere in der Gebirsgregion, auch zu wenig Personal und die Kosten werden zu hoch sein. Zudem gebe es ein weiteres Risiko, dass grosse Unternehmen ein Monopol auf dem Markt erringen. Die Oppositionsparteien sind außerdem der Meinung dass die Behörden im Fall von privaten Waldgrundstücken keine Regelungen durchsetzen können. Die Bukarester Regierung setzt ich aber für ein modernes Management ein, das der derzeitigen Ausplünderung in den Wäldern Rumäniens ein Ende setzt.