Rumänien friert bei Temperaturen bis zu 30 Grad unter Null
Nach Schneefällen und Schneestürmen ist der Frost da.
Leyla Cheamil, 10.01.2017, 17:05
Eisiges Wetter in Rumänien nachdem vergangene Tage Schneefälle und Schneestürme das Land lahmgelegt haben. Der Straßen-, Schienen- und Luftverkehr war stark behindert. Dutzende Landstraßen wurden gesperrt, mehrere Züge gestrichen, ebenso einige Inlands- und Auslandsflüge. Im Osten, Süden und Südosten Rumäniens sind mehrere Gemeinden von der Stromversorgung abgeschnitten.
Die Rettungshelfer haben am Dienstag Morgen neun moldauische Bürger, die im Osten des Landes wegen dem Schnee nicht mehr weiter fahren konnten, gerettet. Die Meteorologen sprechen über extreme Kälte und meinen, es sei einer der schwersten Winter der letzten Jahren, wegen den extremen Tiefwerten, die mehrere Tage und Nächte gemessen wurden.
Bei der Wetterdienststation Întorsura Buzăului, in der Mitte Rumäniens, wurde am Dienstag Morgen die niedrigste Temperatur des Winters gemessen und zwar minus 32 Grad Celsius. Vor Neujahr sank das Queksilber in Întorsura Buzăului bis auf minus 24,2 Grad Celsius. In diesem Jahr wurden hier keine positiven Werte gemessen. Offiziell wurde die niedrigste Temperatur in Rumänien im Kreis Covasna bei Întorsura Buzăului im Februar 2005 gemessen und zwar 35,8 Grad Celsius unter Null. Dieser Rekordwert wurde seit 1939 nicht mehr gemessen.
Die Warnstufe orange ist fast im ganzen Land auch am Dienstag gültig. Im Westen gilt die Warnstufe gelb. Im Südosten Rumäniens ist es weiter frostig. Hier gilt ab Dienstag Nacht bis Mittwoch Nachmittag die Warnstufe orange wegen Schneesturm. Der Wind wird mit einer Geschwindigkeit von 80 Km/h wehen. Die Sichtweite wird unter 50 m liegen. Im Südosten gilt ab Dienstag Nacht bis Mittwoch Nacht die gelbe Warnstufe wegen Schneefälle.
Kindergärten, Schulen und Gymnasien bleiben in Bukarest bis Montag geschlossen, so die Oberbürgermeisterin Bukarests Gabriela Firea. Sie habe die Maßnahme getroffen, nachdem sie mit dem Bildungsminister, den Ärzten und Eltern darüber beratet habe. Die Maßnahme gilt am Dienstag für mehrere Landeskreise. Auch die Studenten von neun Universitäten in Bukarest, Constanţa und Oradea hatten am Montag und Dienstag keine Vorlesungen.
Andererseits behaupten die rumänischen Behörden, sie seien einsatzbereit, auch wenn der Frost länger andauern werde. Für vergangenen Montag wurde geschätzt, dass der Erdgaskonsum den historischen Wert von 72 Millionen Kubikmeter pro Tag erreichen werde. 2016 bezifferte sich der Gaskonsum auf 66 Millionen Kubikmeter pro Tag. Der rumänische Energieminister Toma Petcu erklärte, Rumänien verfüge über genug Gas, um keine Probleme zu haben.