Rumänien fördert Minderheiten-Schutz
1995 hat der Europarat das Rahmenabkommen zum Schutz nationaler Minderheiten verabschiedet und Rumänien hat es ratifiziert. Das rumänische Außenministerium hat anlässlich des 20.Jahrestages eine Fachkonferenz im westrumänischen Timisoara organisiert. Die Teilnahmer kamen aus Zentral- und Osteuropa und haben über die aktuelle Lage der Jugendorganisationen und ihre langsfristigen Entwicklungspläne diskutiert. Der Kern des Multikulturalismus sei die Anerkennung, der Schutz und die Förderung der Vielfalt in der Gesellschaft, basierend auf der Identität jeder Minderheit. Das erklärte Rumäniens Chefdiplomat Bogdan Aurescu.
Corina Cristea, 09.07.2015, 17:20
Aurescu sprach über die Entwicklung der Minderheiten-Politik der Regierung in Bukarest in den letzten beiden Jahrzehnten, von einer Assimilationspolitik und Definierung einer homogenen Kultur der mehrheitlichen Bevölkerung bis hin zu einer Politik der Förderung der unterschiedlichen Identitäten. Rumänien hat verstanden, dass die kulturelle Diversität — der Multikulturalismus und der Interkulturalismus — wesentliche Werte der Demokratie, einer respektvollen Gesellschaft und eines friedlichen Miteinanderlebens darstellen”, sagte Rumäniens Außenminister weiter. Nicht nur, dass Rumänien den Schutz der Identität der nationalen Minderheiten fördert, Rumänien unterstützt auch ihre Einbindung in die Entscheidungsfindung betreffend die ganze rumänische Gesellschaft:
Rumänien hat es geschafft, ein echtes interkulturelles Modell der Interaktion zwischen der Mehrheit und der Minderheit zu entwickeln. Es ist ein Modell, das die kulturelle Diversität in den Vordergrund bringt, es ist ein Modell, das weiter perfektioniert werden muss, sowohl in puncto Anwendung als auch im Inhalt. Dieses Modell übertrifft aber in vielen bereichen die jetzigen europäischen Standards im Bereich des Minderheitenschutzes.”
Das Interkulturalität-Modell, das von Rumänien gefördert wird, entspricht völlig sowohl der Notwendigkeit, die ethnische, sprachliche, kulturelle und religiöse Identität zu bewahren, als auch des Bedarfs, einen integrativen, toleranten, auf Dialog, Anerkennung und Respekt beruhenden kulturellen Raum zu definieren.
Die Minderheiten-Politik verfolgt zwei Ziele: den Schutz der nationalen Minderheiten und die Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens der Mehrheit und der Minderheiten sowie der untertschiedlichen Minderheiten untereinander.