Rumänien feierte 157. Jahrestag der Vereinigung Moldaus mit der Walachei
Zu diesem Anlass wurden im In- und Ausland zahlreiche Veranstaltungen organisert.
Corina Cristea, 25.01.2016, 17:08
Alexandru Ioan Cuza wurde am 5. Januar 1859 zum Fürsten von Moldau gewählt. Wenige Tage später am 24. Januar wurde er auch zum Fürsten der Walachei gewählt. Damit fand die Vereinigung der zwei rumänischen Fürstentümer statt. Drei Jahre später und zwar am 24. Januar 1862 wurde die Vereinigung international anerkannt. Der neugebildete Staat erhielt den Namen Rumänien. 59 Jahre später also 1918 vereinigte sich Rumänien mit Bessarabien, der Bukowina und Siebenbürgen. Diese Gebiete hatten eine mehrheitlich rumänischstämmige Bevölkerung. Rumänien verlor nach dem Zweiten Weltkrieg Bessarabien und die Bukowina. Die Vereinigung der Rumänischen Fürstentümer am 24. Januar 1859 wird als der erste bedeutende Schritt der Gründung des nationalen einheitlichen rumänischen Staates betrachtet.
Die Rumänen von überall haben in diesem Jahr den 157 Jahrestag der sogenannten kleinen Vereinigung gefeiert. Im ganzen Land wurden militärische Paraden und Konzerte organisiert. Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis war bei den Feierlichkeiten in Jassy präsent. Dabei richtete Iohannis eine Botschaft an die politische Klasse, den Erwartungen der rumänischen Bürger nachzukommen, ihr Vertrauen in Politiker wiederherzustellen und Verantwortungen zu übernehmen:
Der Wunsch der Rumänen auf dem linken und rechten Ufer des Milcovs zusammen zu sein, wurde von der Elite der damaligen Zeit gut verstanden. Sie hat dieses Bedürfniss der Bewohner der zwei Staaten durch eine besondere politische Fähigkeit und Solidarität umgesetzt. Es gibt praktisch keine Persönlichkeit, die dieses Projekt nicht unterstützt hat. Die damalige Politik charakterisierte sich ebenfalls durch Skandale, Divergenzen und Krisen. Die Vereinigung der Moldau mit der Walachei musste sowohl die alten ‘Krankheiten der damaligen Politik als auch die Interessen außerhalb der Staatsgrenzen überwinden. Die damalige Elite hat diese Hindernisse mit Reife und Takt überschritten und schaffte, einen neuen Staat zu gründen.
Der Bürgermeister der moldawischen Hauptstadt Chişinău Dorin Chirtoacă, war Ehrengast der Feierlichkeiten in Jassy. Der rumänische Ministerpräsident Dacian Cioloş hat eine Parallele zwischen dem damaligen Landesprojekt und dem heutigen gemacht und hob hervor, die von ihm geleitete Regierung nehme sich vor, die Idee der Einigung auf allgemeine Prinzipien und gemeinsame Ziele zu verwerten. Senatsvorsitzender Călin Popescu Tăriceanu erklärte in seiner Rede, der 24. Januar 1859 stelle den Grundstein des modernen Staates Rumänien dar. Die Vereinigung der Rumänischen Fürstentürmer bedeutete politische Intelligenz und Patriotismus, ein Moment in dem die Elite und die Bevölkerung gemeinsame Ziele hatten, so der Chef der Sozial-Demokraten Liviu Dragnea. Die Co-Vorsitzende der Nationalliberalen Partei Alina Gorghiu erklärte, die heutigen Rumänen sollen das vor 157 Jahren gestartete Landesprojekt verbessern.