Rumänien bleibt ein beliebtes Ziel für Investoren
Rumänien ist ein gutes Zielland für Investitionen, aber die mangelnde Infrastruktur und die Instabilität des rechtlichen und des steuerlichen Rahmens bremsen die Entwicklung des Landes ab.
Daniela Budu, 03.04.2018, 17:10
Die akute Arbeitskraftkrise ist eine der Haupthürden im Weg der Entwicklung der in Rumänien tätigen Gesellschaften. Darüber hinaus vergrößert der instabile rechtliche Rahmen das Länderrisiko, auf das die Investoren sehr aufmerksam sind, wenn sie die Erschließung eines Marktes in Erwägung ziehen. Nichtsdestotrotz verfügt Rumänien über Ressourcen für neue Vorhaben, es gibt Opportunitäten, aber der Entwicklungsrhythmus muss beschleunigt werden. Diese sind einige der Schlussfolgerungen, zu denen Vertreter der Geschäftswelt und die Investoren auf dem rumänischen Markt, im Rahmen einer Konferenz zu wirtschaftlichen Themen, die in Bukarest stattgefunden hat, gekommen sind.
Sie behaupten, dass die gut vorbereitete Arbeitskraft einen Vorteil für diejenigen darstellt, die an Rumänien Interesse zeigen, obwohl im Bereich Infrastruktur man nicht genug getan hat. Einige Investoren sind sogar überzeugt, dass wenn die Frage der modernen Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen den verschiedenen Regionen des Landes gelöst werden würden, dann würde Rumänien ein beträchtlich höheres Wirtschaftswachstum als das gegenwärtige verzeichnen. Auch die Instabilität des rechtlichen und des steuerlichen Rahmens gehörte zur der Auflistung der Probleme, auf die die Geschäftsleute hingewiesen haben. Diese gaben ihre Gründe zur Besorgnis an und hierzu gehören auch die Ungewissheiten in der Politik.
Wie dem auch sei, bleibt Rumänien weiterhin attraktiv für Investitionen, denn es ist ein großer Markt — meint der Ratsvorsitzende des Arbeitgeberverbandes des Rumänischen Bankenwesens Sergiu Manea: Alle, die heute investieren, ob es uns gefällt oder nicht, wollen sehr nah an die Kunden sein. Darüber hinaus, die Tatsache, dass wir einen sehr großen Vertriebsmarkt haben bietet einen Vorteil. Zweitens glaube ich weiterhin daran, dass die gut qualifizierte Arbeitskraft, weiterhin ein Vorteil für Rumänien darstellt. Es gibt immer noch wichtige Bereiche, die nicht durch Investitionen abgedeckt wurden, und das schafft einen Kontext und ein Potential. Wenn wir auf Bereichsebene schauen, dann stellen wir fest, dass es Zonen gibt, die ihr Potential noch nicht entdeckt haben.“
Der Minister für Geschäftsumfeld Ştefan Radu Oprea glaubt, dass die passendste Lösung für die Frage der Arbeitskraft, die Erhaltung der gut qualifizierten Leute im Land darstellt. Er fügt aber hinzu, dass die Anhebung der Gehälter nicht ausreichend ist, um die ausgereisten Rumänen zurück in die Heimat anzuziehen. Deshalb handle man auch in Richtung der Lösung der sozialen Aspekte. Weitere Schwierigkeiten, die von der Geschäftswelt angesprochen wurden, hängen mit der demografischen Entwicklung zusammen, dem Mangel an Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen die nicht wettbewerbsfähig sind, dem unangepassten Bildungssystem an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der ineffizienten Nutzung der europäischen Gelder.
In dieser Hinsicht sagte Ressortministerin Rovana Plumb, dass sich Rumänien einen Absorptionsgrad von 100% bis 2023 vornimmt, davon 70%, das heißt 30 Milliarden Euro, bis 2020. Sie fügt hinzu, dass Rumänien ohne das Geld von der Europäischen Union, in den letzten 10 Jahren kumuliert, ein BIP um 13% niedriger gehabt hätte.