Rumänen gehören zu den optimistischsten EU-Bürgern
69% aller Rumänen glauben, dass sich die Dinge in ihrem Land in die falsche Richtung bewegen. Allerdings sind nur 28% der Ansicht, das dies aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht auch auf die EU zutrifft. Das ergab das aktuelle Eurobarometer.
Corina Cristea, 26.02.2014, 17:00
Was haben Rumänen, Dänen, Schweden und Finnen gemeinsam? Sie bilden zusammen die Gruppe der optimistischsten Europäer. Das geht zumindest aus den Schlussfolgerungen des aktuellsten Eurobarometers hervor, das vergangenen Herbst von der EU in Auftrag gegeben wurde. Am Ende der Optimismus-Rangliste befinden sich die mit den europäischen Maßnahmen unzufriedenen Länder: Griechenland, Italien und Portugal. Die nationale Berichterstatterin, Daniela Ionescu, kennt die Details der Meinungsumfrage.
49% der Rumänen sind zufrieden und sehr zufrieden mit der Art und Weise, in der die Demokratie in der EU funktioniert. Wir könnten diesen Aspekt auch mit den vier Grundfreiheiten des Binnenmarktes in Korrelation bringen: dem freien Warenverkehr, der Personenfreizügigkeit, der Dienstleistungsfreiheit und dem freien Kapital- und Zahlungsverkehr. Zwei Drittel aller Rumänen wollen noch mehr über die Grundfreiheiten erfahren, insbesondere über das Leben und die Möglichkeiten, in einem anderen Land zu arbeiten. Darüber wollen 29% der Befragten mehr erfahren.”
63% der Rumänen blicken der Zukunft der Europäischen Union mit Optimismus entgegen — 11% von ihnen gaben sogar an, sehr optimistisch zu sein. Indes glaubt einer von vier Bürgern sehr gut über die europäischen Probleme informiert zu sein. Unterdessen haben 43% der Befragten ein positives Bild von der EU, die für die Rumänen vor allen Dingen Demokratie (37%), Frieden (32%) und wirtschaftlichen Wohlstand (25%) bedeutet.
Eine weitere Frage betraf die Art des Verhältnisses zur europäischen Kultur und Wirtschaft, bzw. die Unterstützung für die angenommenen Maßnahmen und den Kenntnisstand hinsichtlich der europäischen Mechanismen. Hierzu gaben 56% der Befragten an, ein gemeinschaftliches Zugehörigkeitsgefühl zu empfinden, in dieser Hinsicht sind die Rumänen auf Augenhöhe mit den Briten. Die meisten EU-Bürger, die die Zugehörigkeit zur EU spüren, findet man derzeit in Luxemburg (85%), Malta (74%) und Finnland (73%).
Das Eurobarometer belegt ferner, dass die Rumänen europäischen Institutionen mehr Vertrauen entgegenbringen als den nationalen. Fast die Hälfte aller hier Befragten glaubt zudem, dass die Dinge in der EU sich in die richtige Richtung für die Bewältigung der Krise und der neuen Herausforderungen bewegen. 86% der Rumänen sprechen sich zugunsten eines Wirtschaftswachstums aus, während 27% die Entwicklung auf der Verbesserung der Lebensbedingungen aller EU-Bürger stützen wollen.
Die wirtschaftliche Erholung der EU wird die Prognosen überschreiten, sowohl im Euro-Raum, als auch flächendeckend in der gesamten Union. Das wird in diesem Jahr zutreffen, aber auch 2015, so die in Brüssel präsentierten Ergebnisse für die ersten zwei Monate des Jahres. Die Europäische Kommission hat auch die Wachstumsprognosen für Rumänien nach oben korrigiert, wobei die Binnennachfrage die Exporte als Wachstumsmotor ablösen wird.