Rumänen frieren bei sibirischer Kälte
Die dichten Schneefälle haben die Hälfte Rumäniens lahmgelegt. Jetzt schneit es nicht mehr, doch das schlechte Wetter ist nicht zu Ende.
Roxana Vasile, 20.01.2016, 17:05
Eine Gefahr stellt der Frost im Süden Rumäniens dar. Bei Întorsura Buzăului zeigten die Thermometer am Mittwoch Morgen -29,5 Grad Celsius. Es geht um die tiefste Temperatur, die in diesem Jahr in Rumänien gemessen wurde. Der Landkreis Covasna ist als der rumänische Nordpol bekannt. Offiziell wurde im Februar 2005 die tiefste Temperatur, die je in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts in Rumänien gemessen: – 35,8 Grad Celsius. Dieser Tiefstrekord galt seit 1939. Die Gelbe Warnstufe in Bukarest und in anderen 19 Landkreisen im Süden und in der Mitte Rumäniens ist bis Donnerstag Morgen gültig. Der Meteorologe Mihai Huştiu warnte, dass das frostige Wetter bis Anfang nächster Woche andauern werde:
Das Wetter wird in ganz Rumänien besonders kalt sein. Am Morgen und in der Nacht wird es sogar frostig sein. Die niedrigsten Temperaturen werden in Oltenien, Muntenien, im Süden und Osten Siebenbürgens gemessen und schwanken zwischen -20 und -15 Grad. In manchen Regionen kann die Temperatur unter -25 Grad Celsius sinken. Das Wetter wird weiterhin bis zum 26. Januar besonders kalt sein. Das Nationale Wetteramt wird neue Informationen über die niedrigen Temperaturen bringen.
Die niedrigen Temperaturen, die Feuchtigkeit und der Wind führen dazu, dass der menschliche Körper einen viel kleineren Temperaturgrad empfindet. Den Personen, die Gesundheitsprobleme haben, wurde empfohlen nicht zu lange im Freien zu bleiben.
Die Bewohner von Temeswar, Hermannstadt und Reschitz folgten dem Beispiel unseren bulgarischen Nachbaren und haben für die Obdachlosen Jacken, Mäntel, Schals und Mützen über Baumäste gelegt. Die Bukarester Einwohner wurden ebenfalls eingeladen, die Initiative umzusetzen. Maria Tăutu, Vertreterin eines Verbandes, dazu:
Ich hoffe, dass wir dadurch mehreren Obdachlosen helfen besonders jetzt, wenn es frostig ist. Wir wollen die Familien, die Kinder im Alter von 0 bis zu 15 Jahren haben, unterstützen. Wer Kleider, Decken, Matratzen spenden kann, ist willkommen. Wir erwarten im Cişmigiu Park jeden, der helfen will.
Der sibirische Frost macht aber auch viele Personen glücklich und wir erwähnen darunter die Liebhaber von extremem Tourismus in Rumänien. Sich in Kälte auszuruhen oder in einem Eisbett bei einer Temperatur von –20 Grad Celsius zu schlafen, kann im Fogarascher Gebirge im Eisholtel oder in Iglus bei Bâlea See erlebt werden. Diese Tage wünschte sich eine Touristengruppe von 30 Briten bei einer Höhe von über 2000 m, ein unvergessliches Erlebnis zu erleben.