Rumänen feierten 158 Jahre seit der Vereinigung der Moldau und der Walachei
Trotz des kalten Wetters und der heißen Situation auf der politischen Bühne, feierten die Rumänen am Dienstag ihren ersten Nationalfeiertag in diesem Jahr.
Bogdan Matei, 25.01.2017, 17:04
Am Dienstag, dem 24. Januar, feierten die Rumänen im In- und Ausland den 158. Jahrestag der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer Moldau und der Walachei. Am 24. Januar 1859 war der bereits zum Fürsten der Moldau gewählte Alexandru Ioan Cuza von der Bukarester Wahlversammlung einstimmig auch zum Herrscher über die Walachei gewählt worden. So wurde Cuza zum Fürsten der vereinten Rumänischen Fürstentümer ausgerufen. Drei Jahre später, am 24. Januar 1862, wurde die Vereinigung der rumänischen Fürstentümer auch international anerkannt und der somit entstandene Staat bekam den Namen Rumänien. 59 Jahre später, im Jahr 1918 wurde der moderne Staat Rumänien durch die Vereinigung des Rumänischen Königreichs mit Bessarabien (Basarabia), der Bukowina (Bucovina) und Siebenbürgen (Transilvania) gegründet. Die Herrscherzeit Cuzas (1859-1866) gilt aufgrund der eingeleiteten radikalen Reformen als Beginn der Moderne in Rumänien. 1918 endete der Gründungsprozess des Nationalstaates mit der Vereinigung der historischen Fürstentümer mit dem Rumänischen Königreich. Die historischen Provinzen waren unter der Herrschaft der multinationalen Reichen.
Die bedeutendsten Feierlichkeiten fanden wie immer in Jassy statt, der alten Hauptstadt der Moldau. Ein Volksmusikkonzert und ein Te Deum eröffneten die Feierlichkeiten. Danach hielten die Vertreter der Behörden vor Tausenden Personen ihre Reden. Im Namen der Regierung sprach der sozialdemokratische Kulturminister Ionuţ Vulpescu, der erklärte, die Vereinigng der rumänischen Fürstentümer sei ein Beispiel für Solidariät und Konsensus, das von den heutigen Politikern gefolgt werden sollte:
Wir haben die Wahl. Entweder setzten wir die Rede der Zwiespalt und der tödlichen Ungebildetheit fort oder führen eine radikale Veränderung durch in der Art und Weise, in der wir uns alle zu unserer Zukunft, unseren Beziehungen, der Notwendigkeit der Solidarität und des Projekts schauen.
Die Opposition wurde von der Vizevorsitzenderin des rumänischen Senats, der Liberalin Iuliana Scântei, vertreten:
Die Vereinigung der rumänischen Fürstentümer am 24. Januar 1859 war die mutigste Tat des modernen rumänischen Staates und der politischen Elite in der Moldau und der Walachei. Der Mut und die Zukunftsaussicht einiger Personen ist auch heute noch, nach 160 Jahren erstaunlich und kräftig.
Im westrumänischen Arad feierten hunderte Personen die Vereinigung der rumänischen Fürstentümer. Ihre Gedanken waren an Bessarabien gerichtet, der historischen rumänischen Provinz, die im Sommer 1940 an die Sowjeten abgetreten wurde. Auf ihrem Territorium wurde die heutige Moldaurepublik gegründet:
Wenn diejenigen, die uns nicht lieben, drohend in Richtung Moldau blicken, dann müssen wir diesem Ereignis seinen wahren Wert geben., erklärte ein Anwesender .
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich auch Bessarabien mit Rumänien vereinigt. Wir haben genug gewartet. Wir sollen uns freuen, dass Gott uns ein Land, ein Volk, eine Sprache geschenkt hat. Gott segne Rumänien., meinte eine Dame, die an den Feierlichkeiten präsent war.
Die moldauische Kulturministerin Monica Babuc hat im Namen der prowestlichen Regierung der Moldaurepublik eine Botschaft mitgeteilt, in der gesagt wir, dass die gemeinsame Sprache, die Tradition und die nationale Kultur zur Erfüllung unserer Träume beitragen werden.