Rumänen bereiten sich auf Ostern vor
Noch einige Tage bis zum Osterfest. Die Rumänen treffen Vorbereitungen auf die Feier von Sonntag und halten dabei jahrhundertealte Traditionen ein.
Leyla Cheamil, 13.04.2017, 15:54
Das größte und älteste christliche Fest, Ostern – Die Auferstehung Jesu Christi, wird dieses Jahr von den Orthodoxen und Katoliken am 16. April gefeiert. Einge Tage nach seinem feierlichen Eintritt in Jerusalem, wurd Jesus am Palmsonntag von den Römern verurteilt und gekreuzigt. Er starb auf dem Kreuz und wurde dann begraben. Nach drei Tagen stand er von den Toten wieder auf.
Diese Ereignisreihenfolge fand in nur einer Woche, in der Karwoche, vor der Auferstehung statt. In dieser Zeit werden jeden Abend Spezialmessen gehalten, die wichtigsten davon am Gründonnerstag und Karfreitag. Dadurch werden die erschüternden Augenblicke von vor 2000 Jahren wiedererlebt. Die mehrheitlich orthodoxen Rumänen nehmen an den Messen in Kirchen und Klöstern landesweit, aber auch im Ausland teil.
Dieses Jahr hat der Patriarch der Rumänisch-Orthodoxen Kirche Daniel in seiner Osteransprache den Gläubigen übermittelt, dass Jesus auf Gewalt nicht mit Gewalt und auf Hass nicht mit Hass geantwortet hat, sondern Er hat für die Verzeihung Seiner Mörder gebeten. Der Patriarch erinnert daran, dass die Seele des Menschen sich dem Himmel eröffnet, wenn sie sich mit demütige Reue und ehrliche Verzeihung, Frieden und Nächstenliebe füllt.
In der Karwoche werden auch die letzten Vorbereitungen auf das Fest der Auferstehung von Sonntag getroffen. Genauer gesagt beginnen die Hausfrauen am Gründdonnerstag die Ostermahlzeit zuzubereiten: Man färbt Eier rot und backt Käsekuchen und Kuchenbrot – süßes Feingebäck. Der Lammauflauf, der Lammbraten und der Wein können zu Ostern nicht von den Tischen der Rumänen fehlen. Zu diesem Fest kommen Familien zusammen, egal wo sie wohnen.
Zu diesem Anlass werden spezielle Festivals und Messen veranstaltet. Auf dem Verfassungsplatz im Zentrum Bukarests erwartet z.B. die Ostermesse bis zum 17. April ihre Gäste. In den 110 Buden mit rumänischen Traditiosprodukten werden Holz-, Glas und Keramikgegenstände, Musikinstrumente, Volkstrachten und Esswaren für jeden Geschmack ausgestellt. Auf dem Platz, gibt es auch einen Kinderbereich, mit einem Zug, einem Karussell und Werkstätten, wo Plastikkünstler und Schauspieler die Kinder fördern ihre Kreativität auszudrücken.
Einige Rumänen wählen das Osterfest im Gebirge zu verbringen, wo es einen hohen Belegungsgrad gibt. Andere fahren ans Meer oder sogar in Miniferien ins Ausland. Nicht wenige Rumänen aber, die im Ausland arbeiten, kehren nu nach Hause, um an der Seite ihrer Verwandten zu stehen.
Der schwerkranke, aber sich in stabilem Zustand befindliche König Mihai I. von Rumänien wird wärend des Osterfestes bei seiner Privatresidentz in der Schweiz bleiben. Prinzessin Margareta, die Inhaberin der königlichen Krone und deren Ehemann, Prinz Radu werden der Ostermesse in der Metropolitankrche in Cluj/Klausenburg (in der Mitte Rumäniens) beiwohnen.