Regierung verabschiedet das Projekt „Gebildetes Rumänien“
Die rumänische Regierung hat das Präsidentenprojekt Gebildetes Rumänien“ auf dem Weg gebracht.
Ştefan Stoica, 15.07.2021, 14:36
Die Regierung nahm sich des vom Präsidenten Klaus Iohannis initiierten Projektes Gebildetes Rumänien“ an. Hierfür verabschiedete die Exekutive in Bukarest ein Memorandum, was bedeutet, dass sie ein reformorientiertes Gesetzespaket im Bildungsbereich ausarbeiten und verabschieden, sowie Geld für die vorgeschlagenen Ziele bereitstellen werde. Die Gesetze sollen bis zum 1. Oktober fertiggestellt sein. Das Geld hierfür werde aus dem national Wiederaufbau- und Resilienzplan und dem Staatshaushalt kommen. Ziel des Projektes ist die schulische Infrastruktur, die Lehrerausbildung und die Bildung im Allgemeinen zu verbessern. Ein entwickeltes Land mit einer gestärkten Demokratie habt eine gebildete und gut informierte Bevölkerung, betonte Präsident Klaus Iohannis, der von Beruf Lehrer, die Bildung zu einem wichtigen Anliegen seines Mandats erklärte:
Wir können nicht mit solch hohen Abbrecherquoten, funktionalem und wissenschaftlichem Analphabetismus weitermachen. Angesichts dieser Probleme schlägt Gebildetes Rumänien“ konkrete Lösungen, Ziele, ehrgeizige aber realistische Maßnahmen und Vorgaben vor. Zu den konkreten Zielen, die wir vorschlagen, gehören die Senkung der Schulabbrecherquote, die Verringerung des funktionalen Analphabetismus, die Sicherstellung digitaler Grundkenntnisse für Lehrer und Schüler, die Ausweitung der beruflichen Bildung und die Anhebung der Zahl der Hochschulabsolventen“.
Die Exekutive nimmt sich vor, die funktionale Analphabetenrate bis 2030 von 50 % auf 20 % zu senken und die Schulabbrecherquote zu reduzieren, erklärte Premierminister Florin Cîțu. Bis zum 1. August soll für das Projekt eine interministerielle Gruppe eingesetzt werden. Der Premierminister koordiniert diese. Bildungsminister Sorin Cîmpeanu ist der stellvertretende Vorsitzende der Gruppe. Er wies auf die Notwendigkeit einer politischen Einigung in dieser Frage hin, damit künftige Regierungen an der diesbezüglichen Gesetzgebung nicht mehr rütteln.
Die ersten Aufgaben der interministeriellen Gruppe, die bis zum 1. August aufgestellt sein muss, werden darin bestehen, zu entscheiden, inwieweit wir uns auf ein neu aufgelegtes Bildungsgesetz zubewegen, ob wir uns auf ein Gesetz über die Ausbildung in der Schule getrennt von der Hochschulausbildung zubewegen. Des Weiteren, ob die Hochschulausbildung einen integrierten universitären Forschungsteil einbeziehen wird oder nicht, ob wir den Status des Lehrpersonals in das Gesetz aufnehmen oder nicht. Diese sind also die ersten Aufgaben, die die interministerielle Arbeitsgruppe beantworten muss, und zwar von den Vertretern der politischen Parteien, denn letztlich wird dieser Gesetzentwurf vom rumänischen Parlament verabschiedet. Wir müssen uns beraten, um einen gemeinsamen Nenner zu finden, der für alle politischen Kräfte tragbar ist, um für Berechenbarkeit im Bildungssystem sorgen zu können.“
Nach dem NATO- und EU-Beitritt könnte ein tief greifender Wandel in einem Bildungssystem, das seine Grenzen gezeigt hat, das wichtigste parteiübergreifende nationale Projekt werden. Von seinem Erfolg hängt die Fähigkeit zukünftiger Generationen ab, in einer sich ständig ändernden Welt zurechtzufinden.