Regierung kündigt Maßnahmen infolge des verheerenden Sturms an
Die rumänischen Behörden haben Maßnahmen infolge des verheerenden Sturms angekündigt, der mehrere Regionen des Landes betroffen hat.
România Internațional, 19.09.2017, 17:08
Ein verheerender Sturm, der am Sonntagnachmittag über 15 Landkreise im Westen, Nordwesten und in der Mitte des Landes gefegt hat, hat zahlreiche Opfer — Tote und Verletzte — aber auch beträchtliche Sachschäden hinterlassen. Entwaffnet vor der entfesselten Natur, sahen sich die Bukarester Behörden gezwungen Lösungen zu finden um die Lage vor Ort zu beheben und Maßnahmen zu treffen um die Folgen solcher Ereignisse einzudämmen.
Anwesend im westrumänischen Temeswar, der von dem Sturm meist betroffenen Stadt, erklärte Premierminister Mihai Tudose nach der Sitzung des Notkommandos, dass die Regierung für die entstandenen Schäden Entschädigungen vom Staatshaushalt gewähren wird. Er sagte außerdem, dass die Zeit gekommen sei, dass Rumänien über ein modernes Warnsystem der Bevölkerung im Katastrophenfall, genauso wie andere europäische Staaten, verfügt. Laut Tudose könnte die Bevölkerung in höchstens zwei Monaten Schlechtwetterwarnungen auf dem Handy erhalten, um sich davor schützen zu können.
Mihai Tudose: Ich habe am Regierungssitz ein Treffen mit allen Mobilfunkbetreibern, mit dem Sondertelekommunikationsdienst, mit der Regelbehörde im Kommunikationsbereich gehabt. Wir haben eine Lösung erkannt und man arbeitet bereits an deren Umsetzung. Die Warnungen die von verschiedenen Behörden kommen, seien es von Wetterbehörde, Brandwarnungen von dem Generalinspektorat für Notsituationen, werden zu den Mobilfunkbetreibern versandt und alle, die sich in Reichweite befinden, erhalten eine Warnnachricht.“
Der Bürgermeister der Stadt Temeswar Nicolae Robu ist der Meinung, dass das heutige Warnsystem primitiv sei und dass nicht so viele Opfer und Sachschäden entstanden wären, hätte die Bevölkerung von der Bedrohung des Sturm erfahren. Das moderne Sistem Alert“ wird durch den Versand von spezifischen Nachrichten an die Handybenutzer funktionieren. Die Warnungen werden abhängig von den auftretenden Notsituationen auf regionaler Ebene versandt — extreme Wettererscheinungen, Großbrände, Explosionsgefahr, weitere Katastrophenfälle und Risikosituationen. Gleichzeitig mit der Umsetzung dieses Warnsystems soll auch eine öffentliche Informationskampagne ins Leben gerufen werden, um die Bevölkerung mit dessen Betreib vertraut zu machen.
Anwesend in der nordrumänischen Stadt Zalău, erinnerte die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu daran, dass Rumänien von der EU Unterstützung für die Beseitigung der Folgen der extremen Wettererscheinungen erhalten kann. Ihr zufolge stehen den rumänischen Behörden 12 Wochen zur Verfügung um auf den europäischen Solidaritätsfonds zuzugreifen. Sie können allerdings auch Geld aus dem Fonds für Regionalentwicklung für den Wiederaufbau verwenden.
Corina Creţu: Erstens müssen die Landesbehörden eine Bewertung der Schäden vornehmen und dann haben wir den Solidaritätsfonds zur Verfügung um den Mitgliedsstaaten zu helfen. Infolge des Erdbebens in Italien wandten wir uns an das Europäische Parlament und änderten die Gesetzgebung, sodass die Staaten, die von Naturkatastrophen betroffen werden, 95% aus dem Fonds für Regionalentwicklung für den Wiederaufbau verwenden können. Also bin ich deshalb da, damit ich Ihnen sage, dass die Europäische Union Rumänien hilft, so wie sie es jedes Mal getan.“
Nicht zuletzt wird Rumänien auch eine Informations- und Vorbeugungskampagne starten, um die negativen Auswirkungen der gefährlichen Wettererscheinungen bekannt zu machen, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.