Regierung in Bukarest hilft rumänischen Erdbebenopfern in Italien
Der rumänische Premierminister Dacian Ciolos wird sich in Italien mit seinen Landsleuten treffen, die unter dem Erdbeben zu leiden hatten.
Corina Cristea, 30.08.2016, 16:51
Mindestens 11 Rumänen kamen ums Leben, viele wurden verletzt oder verloren ihre Wohnung und haben jetzt Zuflucht in provisorischen Lagern im Gebiet um Amatrice gefunden. Ciolos wird neben seinem Amtskollegen Matteo Renzi und dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella an den Staatsfeiern im Gedenken an die Opfer teilnehmen.
Die rumänische Regierung unterstützt die rumänischen Bürger in Italien, die am vergangenen Mittwoch vom Erdbeben betroffen worden sind. In einer Dringlichkeitssitzung genehmigte das Kabinett ein erstes Hilfspaket, wie MP Cioloş angekündigt hat:
Wir gewähren Soforthilfe für die Angehörigen der Menschen, die bei dem Erdbeben ums Leben gekommen sind. Wir werden auch die Angehörigen jener Rumänen unterstützen, die nach Italien gehen, um den Opfern der Katastrophe zu helfen. Wir haben auch für die Kinder, die ohne Eltern geblieben sind, an bestimmte Hilfen gedacht. Die Ministerin für die Diaspora, Maria Ligor, ist bereits in Italien. Sie hat schon mit den im Krankenhaus behandelten Rumänen und mit den Vertretern der lokalen Behörden diskutiert,sagt der Premierminister.
Verwaiste rumänische Kinder werden 6.000 Euro erhalten. Den Familien der Opfer werden 1.000 Euro gewährt, während die Familien, deren Häuser in einem Umfang von mehr als 50% zerstört wurden, 10.000 Euro erhalten. 1.000 Euro erhalten auch diejenigen, die nach Italien gehen, um den überlebenden Angehörigen der betroffenen Familien zu helfen.Wer Hilfe braucht, muss einen Antrag bei den diplomatischen und konsularischen Vertretungen Rumänien in Italien stellen , bzw. bei den zuständigen Stellen in Rumänien.
Premierminister Cioloş zieht auch innenpolitisch Konsequenzen: er will prüfen lassen, wie schnell die rumänischen Behörden im Falle eines ähnlichen Erdbebens reagieren können. Die betroffenen Stellen haben zwei Wochen Zeit, um einen Bericht zu entwerfen. Das Problem der erdbebengefährdeten Gebäude, die meisten davon in der Innenstadt von Bukarest, wurde von den Medien häufig angesprochen. Sie wurdenn vor Jahrzehnten nach Normen gebaut, die heute nicht mehr mit der seismischen Situation der Region übereinstimmen. Die Behörden räumen ein, dass die Frage der Sanierung der gefährdeten Gebäude besonders kompliziert ist. Die Bewohner müssten ihre Häuser zeitweilig räumen, um für Bauarbeiten Platz zu schaffen – doch die wenigsten lassen sich darauf ein.
Die Regierung erwägt, Gesetze zu erlassen, um diese Situation zu ändern. Für den Moment hat die Regierung die Betriebsveorordnung der Generalinspektion für Notfallsituationen verändert und vier neuen Stellen eingerichtet, die sich mit der Vorbereitung des Fachpersonals, aber auch der Bürger auf Notfallsituationen befassen.