Regierung bewertet Möglichkeiten zur Unterstützung der Landwirte
Die Dürre der letzten Zeit hat in Rumänien tiefe Spuren hinterlassen. Die Exekutive bewertet nun die Entschädigungsmöglichkeiten für einen Teil der Verluste der Landwirte durch Hilfen vom Staat und von der Europäischen Kommission.
Corina Cristea, 20.08.2015, 15:58
Nach mehr als zwei Monaten Sommerhitze und vier die durch die fehlenden Niederschläge gekennzeichnet wurden, regnet es in Rumänien wieder. Meteorologen meinen, dass es zwei Wochen lang ununterbrochen regnen müsste, um die Wasserresserven im Boden wiederherszustellen. Die Dürre hat bereits beträchtliche Schäden in allen Regionen des Landes verursacht. Diese werden von den landwirtschaftlichen Herstellern auf über zwei Milliarden Euro geschätzt.
Die Bukarester Exekutive hat eine Bewertung der Maßnahmen durchgeführt, die man zur Unterstützung der Landwirte, deren Ernten betroffen wurden, umsetzen könnte. Dazu zählen auch Hilfen von der Europäischen Kommission für große Flächen. Für kleine Anbauflächen haben die rumänischen Behörden bereits Hilfsgelder aus dem Staatshaushalt versprochen. Am Mittwoch, forderte Ministerpräsident Victor Ponta, im Rahmen einer Regierungssitzung, dem Landwirtschaftsminister Daniel Constantin, eine Auswertung der Schäden in die Wege zu leiten:
Natürlich wird dieses Jahr die Landwirtschaft nicht mehr so gut wie in den vorigen Jahren abschneiden. Es gibt nicht bei allen Anbauarten Probleme. Deshalb werde ich Sie bitten, gemeinsam mit den Vertretern der Verbände die Bewertung der Verluste zu starten. Wir müssen uns an die Europäische Kommission wenden, um denjenigen zu helfen, die Schäden erlitten haben, denn diese sind jene, die uns letztes Jahr, vor zwei Jahren, vor drei Jahren geholfen haben, ein Wachstum der Landwirtschaft zu erzielen.“
Der Mais wurde am meisten betroffen. Allerdings meinen Fachleute, dass es auch bei Sonnenblumen und Soya Probleme verzeichnet wurden. Die Trockenheit hat auch andere Kulturen beeinträchtigt, wie Weizen oder Raps, aber auch Obst- und Gemüseernten. Die Vertreter der Verbände Rumänischer Landwirtschaftlicher Hersteller erwarten um 25-30% schwachere Ernten als 2014. Sie behaupten, dass die Landwirte unter diesen Voraussetzungen, sich nicht auf das neue Landwirtschaftsjahr vorbereiten können.
Neben der Dürre, die diese Situation verursacht hat, hatte auch der Zustand des Bewässerungssystems in Rumänien seinen Beitrag zu der heutigen Lande. Das Bewässerungssystem ist im Vergleich zu der Kommunistenzeit zu 90% zerstört. Somit werden derzeit nur 300.000 Ha, im vergleich zu den 3,3 Millionen 1989, bewässert. Laut Berechnungen würde eine Sanierung der Bewässerungsinfrastruktur auf nationaler Ebene fast eine Milliarde Euro kosten.
Neulich deutete der Landwirtschaftsminister an, dass diese, durch ihre Aufnahme in den sogenannten Junker Plan“, mit EU-Geldern finanziert werden könnte. Es handelt sich dabei um ein öffentliches Investitionsvorhaben, das den Mitgliedsländern über 300 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Daniel Constantin schließt auch ein politisches Abkommen im Parlament nicht aus. Dadurch soll ein Gesetz zur Sanierung des Bewässerungssystems in den kommenden fünf Jahren gefördert werden.