Rapids Handballerinnen stehen im CL-Viertelfinal
Der rumänische Frauenhandball auf Vereinsebene steht wieder an der Spitze in Europa.
Florin Orban, 27.03.2023, 15:43
Neben Ungarn und Dänemark ist Rumänien das dritte Land, das sich in diesem Jahr mit zwei Mannschaften für das Viertelfinale der Champions League qualifizieren konnte. Norwegen und Frankreich, die beiden anderen europäischen Handballmächte, stellen jeweils nur eine Mannschaft. Für Rumänien ist es eine Premiere, zwei Mannschaften ins Viertelfinale der Liga zu schicken, was die zuletzt bescheidenen Leistungen der Nationalmannschaft etwas ausgleicht. Hat bisher nur alt-Europameister CSM București die Runde der besten Acht erreicht, ist mit Rapid București nun ein Team mit einer langen Geschichte im Frauenhandball auch mit von der Partie. Als Gewinner des Europapokals der Landesmeister 1964, des IHF-Pokals 1993 und des Stadtpokals 2000 ist die Mannschaft des Eisenbahnerklubs wieder an die europäische Spitze zurückgekehrt. Rapid besiegte am Sonntag in Bukarest im Rückspiel der Qualis für das Viertelfinal den slowenischen Klub Krim Ljubljana mit 30:24. Der rumänische Meister musste dabei einen Fünf-Tore-Rückstand aufholen, nachdem Krim am letzten Sonntag in Slowenien mit 29:24 gewonnen hatte. Das Rückspiel wurde von Rapid dominiert, das über die gesamte Spielzeit in Führung lag. Das Ende war dramatisch und die Qualifikation wurde erst in der Schlussphase entschieden. Die Mittelfeldspielerin der niederländischen Nationalmannschaft, Weltmeisterin Estavana Polman, war mit 8 Treffern die erfolgreichste Torschützin von Rapid. Auch Sorina Grozav war mit 6 Toren, davon zwei in der Schlussphase, erfolgreich. Die Tatsache, dass mit dem Dänen Kim Rasmussen, der vor sieben Jahren mit CSM Bucuresti die Champions League gewann, einer der besten Trainer des europäischen Handballs auf der Trainerbank von Rapid sitzt, war sicherlich von großer Bedeutung. Das Viertelfinale steht an, das Hinspiel Ende April, das Rückspiel Anfang Mai: Rapid trifft auf den norwegischen Champions-League-Sieger Vipers Kristiansand, der sich als Sieger der Gruppe A direkt für die Runde der besten Acht qualifiziert hat. CSM Bucuresti, das sich als Zweiter der Gruppe A ebenfalls direkt für das Viertelfinale qualifiziert hat, trifft auf das dänische Team Esbjerg. Die Skandinavier besiegten im Playoff-Viertelfinale das französische Team Brest Bretagne in beiden Spielen. Die Chancen stehen also gut, dass Rumänien beim Final Four Turnier der Liga Anfang Juni in Budapest wieder mit dabei sein wird.