PSD hat neuen Vorstand
Nachdem er die Sozialdemokratische Partei neun Monate kommissarisch geführt hat, wurde Marcel Ciolacu auf dem Parteitag der PSD zum neuen Präsidenten gewählt.
Leyla Cheamil, 24.08.2020, 12:20
Zum ersten Mal haben die Sozialdemokraten ihren Parteitag online organisiert — Höhepunkt war die Wahl des Vorsitzenden. Interimschef Marcel Ciolacu überzeugte über 1300 der Delegierten in der größten Oppositionspartei, sein Kontrahent, der frühere Finanzminister Eugen Teodorovici, kam auch auf gerade 91 Stimmen.
Ciolacu hatte das Amt kommissarisch übernommen, nachdem Ex-Premierministerin Viorica Dăncilă von ihren Kollegen aufgrund der schlechten Ergebnisse bei den Präsidentschaftswahlen von 2019 ins Aus gedrängt wurde.
Zum neuen engeren Team des Parteichefs gehören die erste Parteivizepräsidentin und Oberbürgermeisterin von Bukarest, Gabriela Firea, Generalsekretär Paul Stănescu sowie der Chef des Nationalrates der Partei Vasile Dâncu. Die Partei hat vier Vizepräsidenten für verschiedene Arbeitsbereiche und weitere acht, die die Regionen vertreten.
Die neue Führung will auch bessere interne Aufstiegskriterien auf der Basis von Erfahrung und Kompetenzen. Parteichef Marcel Ciolacu möchte, dass sich die PSD mehr mit den Problemen der Menschen befasst. Wir müssen uns heute von der Vergangenheit trennen. Die Rechtspflege gehört ins Gericht, nicht in die Partei, nicht ins Fernsehen, nicht in die Präsidialverwaltung. Die Justizreform muss von Magistraten, vom Richterrat, von den Berufsverbänden gemacht werden. Ich sage dass in voller Verantwortung — in meinem Mandat orientiert sich die Partei streng an den Belangen des Bürgers, versprach Ciolacu.
Rumänien brauche eine starke Linke, mehr Sicherheit, Wiederaufbau und einen höheren Lebensstandard, die PSD müsse ihre alten Gewohnheiten abstreifen und sich modernisieren, sagte der neue Parteichef. Er wüsche sich neue Ansätze in der Partei, aber vor allem auch in der Art und Weise, wie die Partei auf die Menschen zugeht. Ziel der Sozialdemokraten bei den Kommunalwahlen sei es, die größte Partei zu bleiben – fallen die Ergebnisse schlecht aus, werde er die politische Verantwortung übernehmen, so der Parteivorsitzende.