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Proteste wegen der Pleite des Gesundheitssystems

Die wiederholten Tragödien in den rumänischen Krankenhäusern haben das Thema der Reform des Gesundheitssystems wieder ins Rampenlicht gerückt.

Proteste wegen der Pleite des Gesundheitssystems
Proteste wegen der Pleite des Gesundheitssystems

, 02.02.2021, 18:54

Das rumänische Gesundheitssystem, das zu viele Jahre vernachlässigt wurde, muss reformiert werden. Die COVID-19-Pandemie hat die Mängel des Systems noch deutlicher zutage treten lassen: Unterfinanzierung, zu wenig Betten für Patienten, unzureichende Bedingungen, zu wenig Personal. Deshalb versammelten sich am Montag fast 100 Vertreter des Gewerkschaftsverbands Sanitas vor dem Regierungsgebäude, um zu protestieren und ihrem Unmut Luft zu machen.



Die Gewerkschafter werfen den Behörden Gleichgültigkeit gegenüber den Problemen des Systems vor und fordern Lohnerhöhungen und den Ausgleich von Ungerechtigkeiten sowie die Freigabe des Einstellungsprozesses. Sie fordern auch eine nationale Strategie für Investitionen in das Gesundheitssystem.



Aurelia Constantin, die Vizepräsidentin der Krankenhausorganisation Sfanta Maria“, war unter den Demonstranten: Glücklicherweise arbeite ich in einem gut ausgestatteten Krankenhaus, aber es gibt Krankenhäuser in Rumänien, in denen seit 30 Jahren keinerlei Investitionen getätigt wurden“.



Im Gegenzug wies Viorel Huşanu von Sanitas Bukarest darauf hin, dass: Wir sind unterbesetzt, wir brauchen mehr Personal, um zumindest die COVID-19-Patienten zu versorgen, denn jeder wei‎ß, dass man für die COVID-19-Patienten eine spezielle Ausrüstung braucht und man höchstens 4 Stunden in dem Schutzanzug verbringt.“



Viorel Huşanu kritisiert die Behörden, dass sie all die Jahre nichts für das Gesundheitssystem getan haben, und so sterben die Menschen. Er verweist auf die jüngsten Tragödien, die sich in mehreren rumänischen Krankenhäusern ereignet haben. Im November letzten Jahres brach ein Feuer auf der Intensivstation des Notfallkrankenhauses in Piatra Neamt (im Nordosten) aus, dem letzte Woche ein Brand im modernsten Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Rumänien, Matei Bals aus Bukarest, folgte.



Bei beiden Vorfällen verbrannten Patienten zu Tode! Die Tragödie im Krankenhaus Matei Bals veranlasste die Oppositionsparteien PSD – die Sozialdemokratische Partei und AUR – die Allianz für die Union der Rumänen, den Rücktritt des derzeitigen Gesundheitsministers Vlad Voiculescu zu fordern, der mehrere Ma‎ßnahmen angekündigt hat.



Vlad Voiculescu: Wir werden versuchen, das Personalschema flexibler zu gestalten und die Personalnormen zu überarbeiten, besonders in den Abteilungen, in denen COVID-19-Patienten behandelt werden. Dies ist ein Notfall. Wir werden den nationalen Fonds für die Sicherheit der Patienten in den Krankenhäusern schaffen. Das bedeutet einen Fonds, der für bestimmte Ma‎ßnahmen, für Investitionen und auch für die separate Finanzierung bestimmter Arten der Instandhaltung bestimmt ist. Diese Fragen sind noch in der Diskussion.“



Der Gesundheitsminister sagt auch, dass sie die Projekte für den Bau von regionalen Krankenhäusern in Iasi (Nordosten), Cluj (Nordwesten) und Craiova (Süden) beschleunigen werden.

Foto: Emil Kalibradov / unsplash.com
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