Proteste beim Automobilwerk Dacia in Pitesti
Die Mitarbeiter des Automobilwerks Dacia Renault im Süden Rumäniens haben am Mittwoch gegen die Politik der rumänischen Behörden bezüglich der Autoindustrie protestiert.
Mihai Pelin, 06.03.2014, 14:52
Die Behörden in Bukarest haben nach monatlangen Versuchen, eine Variante für den paneuropäischen Korridor IV zu finden und die Strecke zwischen Nădlac (im Westen) und Constanţa (im Südosten) zu bauen, die Arbeiten bei der Autobahn Sibiu-Piteşti aufgeschoben. Der Beschluss hat tausende Mitarbeiter des Automobilwerks Dacia auf die Straße gebracht. Diese sind unzufrieden, weil die Engagements hinsichtlich der Veränderung des Arbeitsgesetzes und der industriellen Beziehungen verletzt werden. Dieser Protestaktion werden weitere folgen, so der Nationalblock der Gewerkschaften, der die Arbeiter aus mehreren Industriebereichen vertritt. Laut Dumitru Costin, dem Vorsitzender des Gewerkschaftsblocks, habe die schwache Leistung der Politiker die Unzufriedenheit der Mitarbeiter vertieft:
“Wenn wir die Finanzierung der Autobahn Piteşti-Sibiu für 2020 planen, dann ist es klar, dass wir uns für gestrichene Arbeitsplätze in der rumänischen Automobilindustrie und Arbeitslosigkeit vorbereiten. Wenn das gewünscht wird, dann soll man es uns klar sagen. Ja, ihr ward uns in diesen Krisenjahren von großer Hilfe, ihr habt den Haushalt Rumäniens unterstüzt und heute brauchen wir euch nicht mehr.”
Für die EU ist der Bau der Autobahn Piteşti – Sibiu eine Priorität. Für Renault ist sie günstig, weil sie zu Reduzierungen der Kosten und der Transportzeit führe, was wesentlich für den zweiten Investor in Rumänien, Ford, ist. Das amerikanische Unternehmen ist wegen der Infrastruktr unzufrieden und drohte, es werde Rumänien verlassen, wenn sich nichts ändere.
Zur Zeit gibt es eine Autobahn auf der Strecke Constanţa – Bukarest – Piteşti. Es sei notwendig, dass diese in Richtung Sibiu fortgesetzt wird. Die rumänischen Behörden behaupten, die Bauarbeiten haben zu hohe Kosten. Die Strecke Sibiu-Braşov sei aber billiger. Die Autobahn Bucureşti — Braşov ist nicht beendet worden, man hat nur 60 km bis Ploieşti gebaut. Egal was die Regierung wählt, so muss die Autobahn den Zugang zu Europa erleichtern. Die Dacia-Modelle werden weiterhin trotz der Krise ganz gut auf dem europäischen Markt verkauft. Die Verkäufe von Dacia stiegen im Januar, während die Marktquote des autochtonen Automobilherstellers von 2,2% auf 3% gewachsen ist. Im Jahre 2013 sind über 294 Tausend Automobilien in den 29 europäischen Staaten verkauft worden, um 22,8% mehr verglichen mit 2012. Der rumänische Automarkt verzeichnete im vergangenen Jahr einen Absturz um13%.