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Preise bei Lebensmitteln steigen weiter an

In Rumänien sind die Preise bei Eiern, Fleisch und Molkereiprodukten sehr stark gestiegen. Welche Ursache gibt es dafür?

Preise bei Lebensmitteln steigen weiter an
Preise bei Lebensmitteln steigen weiter an

, 20.11.2017, 17:10

Im Rumänien der letzten Jahre ist es zu einer traurigen Regel geworden, dass um Festtage — Ostern, Weinachten oder Silvester — die Preise bei Lebensmitteln unlogisch stark steigen. Man hat zuerst auf Einzelhändler mit dem Finger gezeigt, dass sie diese Festtagsperioden über das Jahr, wenn der Verbrauch stark über dem Durchschnitt liegt, ausnutzen würden um ihre Einnahmen auf Kosten der Käufer aufzurunden. Diese würden egal wie viel ausgeben, damit die Festtagsessen wie immer reich bleiben.



Dieses Jahr sind die Teuerungen aber bereits absurd. Seit einigen Woche stiegen die Preise bei Eiern, Fleisch und Molkereiprodukten, insbesondere Butter, unerklärlich. In einigen Fällen haben sich die Preise verdoppelt. Bei Eiern sind die Preissteigerungen auf eine Senkung der Produktion beim Wintereintritt zurückzuführen, aber auch auf den europaweiten Skandal, der von der Verseuchung mit Fipronil hervorgerufen wurde. Betreffende Verseuchung hat Farmen in den Niederlanden, Frankreich und Belgien betroffen. Auch eine europäische Krise wird bei der Preissteigerung der Butter angeführt.



Was den Preis bei Fleisch anbelangt, dieser ist auch höher, obwohl der Rumänische Verband der Zucht- und Verarbeitungsindustrie behauptet, dass der Preis bei Geflügel- und Schweinefleisch bei den Herstellern um bis zu 30% gesunken sei, im Vergleich zum vorigen Jahr.



Selbst der Bukarester Landwirtschaftsminister Petre Daea behauptet, die Preissteigerungen seien nicht gerechtfertigt: Wir haben die Regale im Falle aller einzelnen Produkte untersucht und wir sind auch zum Hersteller gegangen. Wir haben festgestellt, dass es beim Hersteller keine Änderungen der Produktionskosten gibt. Wir finden keine objektiven Elemente, die einen derartigen Preis rechtfertigen. Deshalb haben wir das Kartellamt eingeschaltet, denn sie sind spezialisiert, sie verfügen über die notwendigen Rechtsmittel, um zu ermitteln ob es andere marktstörende Faktoren gibt.“



Zu den Faktoren, die die Kosten der Hersteller und Spediteure beeinflussen können zählen die Preissteigerungen bei Energie und Kraftstoffe oder die Abwertung der Landeswährung Leu im Vergleich zum Euro. Es ist aber unmöglich, dass diese zu der aktuellen Verdoppelung der Preise geführt haben, erklärt der Führer der Gewerkschaften der Lebensmittelindustrie Dragoş Frumosu: Es ist schwierig jemanden zu bestrafen, denn schlie‎ßlich ist es ein freier Markt. Das Problem ist dieses Herumalbern mit dem Verbraucher, der, wenn wir über Lebensmittel sprechen, täglich Geld in die Tasche bringt“.



Während Dragoş Frumosu ein Spiel“ auf internationaler Ebene erkennt, aus dem sie Hersteller gewinnen, sagt der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Lebensmittelindustrie Sorin Minea, dass er nicht an eine Konspirationstheorie glaubt. Er meint, dass die aktuellen Preissteigerungen nur der Anfang eines Prozesses sind, dessen beträchtliche Auswirkungen man erst nächstes Jahr sehen wird. Sorin Minea: In die Preissteigerungen werden alle Zusatzkosten einflie‎ßen: Strom, Energie, Kraftstoff, Inflation, Abwertung des Leu, die Anhebung des Bruttolohnes. All das wird zu einer neuen Preisbildung beitragen.“



Laut den Daten des Nationalen Statistikamtes sei der Strompreis um über 7% gestiegen, Heizung ist um rund drei Prozent teurer und Erdgas um rund zwei Prozent.

Foto: Agerpres / EPA
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