Präsidentschaftswahlen – die Reihenfolge der KandidatInnen auf dem Stimmzettel
In Bukarest hat das Zentrale Wahlbüro die Reihenfolge der 11 KandidatInnen für die Präsidentschaftswahlen im Mai festgelegt.

Ştefan Stoica und Florin Lungu, 24.03.2025, 15:05
Am 4. und 18. Mai werden die RumänInnen zum zweiten Mal innerhalb von 6 Monaten versuchen, ihren Präsidenten oder ihre Präsidentin zu wählen. Ende letzten Jahres waren Präsidentschaftswahlen angesetzt, die jedoch nach dem ersten Wahlgang vom Verfassungsgericht wegen eines seiner Meinung nach mangelhaften Wahlverfahrens abgesagt wurden.
Das Zentrale Wahlbüro hat bereits die Reihenfolge der Kandidaten auf dem Stimmzettel festgelegt. Der erste ist der ultranationalistische und populistische Führer der populistisch-extremistischen AUR, ein selbsternannter Souveränist, George Simion. Er hofft, einen Großteil der Stimmen für sich zu gewinnen, die dem antiwestlichen Extremisten Călin Georgescu, den er unterstützt hat, der aber nicht mehr antreten konnte, zugute gekommen wären. Wegen seines Revisionismus ist Simion mit einem Einreiseverbot in die Republik Moldau und die Ukraine belegt.
An zweiter Stelle steht der Kandidat des Wahlbündnisses Rumänien Vorwärts, der ehemalige liberale Führer Crin Antonescu, der die Regierungskoalition PSD – PNL – UDMR vertreten wird. Er kandidierte 2009 ebenfalls erfolglos für das Präsidentenamt. An dritter Stelle steht die Vorsitzende der USR, der prowestlichen Opposition, Elena Lasconi. Die ehemalige Journalistin und derzeitige Bürgermeisterin einer Stadt im Süden des Landes qualifizierte sich in der zweiten Runde der letztjährigen Wahl, die von dem Verfassungsgericht annulliert wurde, neben Călin Georgescu.
An vierter Stelle steht der ehemalige Priester und jetzige Europaabgeordnete Cristian Terheş, der ultrakonservativ ausgerichtet ist. Auf dem nächsten Platz steht Lavinia Şandru, Schauspielerin und Journalistin, ehemalige Parlamentsabgeordnete und Mitglied mehrerer Parteien. Der sechste Kandidat ist ein Unabhängiger, der ehemalige PSD-Vorsitzende und Premierminister Victor Ponta. Er trat 2015 nach dem tragischen Brand im Club Colectiv in Bukarest, bei dem Dutzende von Menschen starben, als Premierminister zurück. Die Präsidentschaftswahlen 2014 verlor er gegen Klaus Iohannis. Nun hat er sich ideologisch dem sogenannten souveränistischen Lager zugewandt.
Auf dem siebten Platz liegt der Tierarzt Sebastian Popescu, auf Platz 8 Silviu Predoiu, ein ehemaliger Geheimdienstoffizier, der als Interimsdirektor des Auslandsgeheimdienstes tätig war. Predoiu arbeitete für die Securitate, die gefürchtete Geheimpolizei während der kommunistischen Ära. John Ion Banu ist ein Maschinenbauingenieur, der 1985 in die Vereinigten Staaten ausgewandert ist. Nach Angaben von Politico sagte er in einem Interview, dass er in Rumänien die Todesstrafe für Korruption und Mord einführen würde und dafür eintritt, dass Rumänen das Recht haben, Waffen zu tragen. Er steht auf Platz 9 des Stimmzettels.
Auf dem zehnten Platz folgt Daniel Funeriu, ein studierter Chemiker, ehemaliger Bildungsminister der Mitte-Rechts-Bewegung und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments. Die Liste der PräsidentschaftskandidatInnen, wie sie auf dem Stimmzettel erscheinen werden, wird durch den derzeitigen unabhängigen Bürgermeister von Bukarest, Nicuşor Dan, vervollständigt, der eine zweite Amtszeit antritt. Der studierte Mathematiker wurde durch sein Engagement im Kampf gegen die Immobilienmafia und für den Erhalt von Kulturdenkmälern in Bukarest bekannt.