Präsident Iohannis in Berlin: „Europa braucht die USA und die USA brauchen Europa“
Kurze Zeit nach seinem Treffen mit US-Präsident Trump in Washington und kurz vor dem Europäischen Rat in Brüssel ist er für mehrere Tage zu einem offiziellen Besuch nach Deutschland gereist.
Bogdan Matei, 20.06.2017, 16:27
2017 jährt sich die Aufnahme der bilateralen Beziehungen auf Ebene von Botschaften zwischen Rumänien und der Bunderrepublik Deutschland zum 50. Mal und die Unterschreibung des Kooperations- und Partnerschaftsabkommens zwischen den beiden Ländern zum 25. Mal. Der NATO-Verbündete und Partner Rumäniens in der EU, Deutschland, genießt auch in Rumänien einen guten Ruf, auf die deutsche Ernsthaftigkeit und Wirksamkeit spielte auch der deutschstämmige Präsident Rumäniens Klaus Iohannis 2014 in seinem Wahlslogan an, indem er ein Rumänien der gut gemachten Dinge“ versprach.
Am Montag diskutierte Klaus Iohannis in Berlin mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und mit seinem deutschen Gegenüber Frank-Walter Steinmeier über die privilegierte Beziehung Rumäniens zu Deutschland, die aktuelle Lage der Europäischen Union und das transatlantische Verhältnis zwischen EU und den USA. Der Besuch des rumänischen Präsidenten in Washington, der vor kurzem stattfand, wurde von politischen Beobachtern als Erfolg der rumänischen Außenpolitik gewertet. In Berlin bekräftigte der rumänische Präsident erneut, dass: “die transatlantische Beziehung keine diplomatische oder politische Alternative ist, sondern sie bildet die Grundlage unserer demokratischen Zivilisation und sie müsse aufrecht erhalten und gepflegt werden. Schritt bei Schritt werden alle politischen Entscheidungsträger dessen bewusst, dass diese Beziehung zu schwächen ein großer Fehler wäre und betonen die Notwendigkeit, dass sie verbessert werden soll. Europa braucht die USA und die USA brauchen Europa. Die NATO und die Europäische Union brauchen nichts mer als eine synergetische Kooperation.“
Die deutsche Bundeskanzlerin betonte ihrerseits, dass die Beziehung zwischen Europa und den USA sehr gut bleiben müsse. Die EU und die NATO müssten in erster Linie als Partner und nicht als Konkurrenten wahrgenommen werden, fügte Merkel hinzu. Die deutsche Bundeskanzlerin bekräftigte anschließend, dass in internationalen Fragen wie die Brexit-Verhandlungen, der Schutz der EU-Grenzen, der Kampf gegen Terrorismus und die Migration, Bukarest und Berlin eine einzige Position vertreten. Angela Merkel hob im Anschluß die bedeutenden Fortschritte hervor, die Rumänien im Hinblick auf die Einhaltung der Prinzipien des Rechtsstaates und den Kampf gegen Korruption erzielt habe und betonte, dass Bukarest auch in Zukunft entschlossen gegen Korruption vorgehen müsse. Mit Bezug auf die Regierungskrise in Bukarest, versicherte Klaus Iohannis, dass sich die aktuelle Situation auf die Außenpolitik Rumäniens und dessen Verpflichtungen als NATO-und EU-Staat nicht auswirken lassen wird.