Präsident Iohannis besucht Moldau
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat sich am Wochenende in Chișinău in der Republik Moldau mit seiner Amtskollegin Maia Sandu getroffen – Anlass für den Termin war auch, dass auf beiden Seiten des Prut der Tag der rumänischen Sprache gefeiert wurde.
Sorin Iordan, 02.09.2024, 16:06
Die beiden Staatsoberhäupter legten Blumen am Denkmal des Dichters Mihai Eminescu nieder und mischten sich unter die Menschen. Maia Sandu betonte, dass der Besuch des rumänischen Präsidenten am Tag der rumänischen Sprache, die beide Länder verbindet, eine symbolische Bedeutung hatte. Sie hob die kontinuierliche Unterstützung Rumäniens in den Bereichen Energie, Wirtschaft, Kultur und Bildung hervor: „Die Verbindungen zwischen der Republik Moldau und Rumänien waren schon immer stark, aber heute erleben Chișinău und Bukarest die stärkste und tiefste Beziehung in unserer Geschichte. Wir sind Rumänien dankbar für die Unterstützung bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau. Die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union im Juni dieses Jahres wäre ohne die konstante und vollständige Unterstützung Rumäniens nicht möglich gewesen.“
Auch Präsident Iohannis hob die Bedeutung der rumänischen Sprache und der lateinischen Schriftweise als wesentliche Elemente der Identität und Kultur hervor und erinnerte daran, dass Rumänisch auch eine Amtssprache der Europäischen Union ist. Er bekräftigte Rumäniens Unterstützung für die Sicherheit der Republik Moldau und ihren europäischen Weg und gab unter anderen das Beispiel der wirtschaftlichen Kooperation, auch in der Energiebranche: „Die Gaspipeline Iași-Ungheni-Chișinău ist seit Oktober 2021 vollständig funktionsfähig und hat die Energiesicherheit der Republik Moldau gestärkt. Zudem arbeiten wir eng zusammen, um die Infrastruktur für den Stromtransport auszubauen, ein konkretes Beispiel dafür ist der Bau der Suceava-Bălți-Verbindung. Rumänien ist seit mehreren Jahren der wichtigste Handelspartner der Republik Moldau. Rumäniens strategisches Engagement für die demokratische Entwicklung der Republik Moldau bleibt unerschütterlich und das langfristig.“
Der rumänische Präsident forderte die moldauischen Bürger auf, beim Referendum in diesem Herbst für den europäischen Kurs zu stimmen, und rief alle internationalen Partner dazu auf, Chișinău auf seinem europäischen Weg tatkräftig zu unterstützen. Iohannis und Sandu unterzeichneten zudem eine Gemeinsame Erklärung zur bilateralen Zusammenarbeit zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau. Das Dokument, das auf der besonderen Beziehung basiert, die durch gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte geprägt ist, sieht unter anderem vor, dass Rumänien sich zum Ziel gesetzt hat, die Republik Moldau bis 2030 auf den EU-Beitritt vorzubereiten und ihr Potenzial zur Abwehr hybrider Bedrohungen, Desinformation, Untergrabung demokratischer Prozesse und des Rechtsstaates zu stärken.