Parlament gedenkt der Opfer der Revolution von 1989
26 Jahre nach der Revolution, die zum Fall des kommunistischen Regimes führte, gedenken die Rumänen weiter ihrer Helden.
Florentin Căpitănescu, 22.12.2015, 17:20
Jedes Jahr im Dezember errinern sich die Rumänen an das Ende gewaltsame Ende des kommunistischen Regimes, das in Rumänen über 40 Jahre lang herrschte. Die Beseitigung des Diktators Nicolae Ceausescu und seiner Frau Elena, die vom Fall der Berliner Mauer und der Auflösung der totalitären Regimes in Zentral-und Osteuropa vorausgesagt wurden, war nicht allzu einfach. Leider war Rumänien das einzige Land im ehemaligen Ostblock, in dem die Wende gewaltsam und blutig war. Demonstranten wurden bei den Protesten erschossen, sowie anschließend auch Nicolae und Elena Ceausescu.
Alles fing am 16. Dezember 1989 in der westrumänischen Stadt Timisoara/ Temeswar an. Am 22. Dezember verbreiteten sich die antikommunistischen Proteste landesweit. Deswegen organisiert das Bukarester Parlament jedes Jahr am 22. Dezember eine Gedenksitzung für die mehr als 1100 Opfer der Revolution. In ihren Reden haben die Senatoren und Abgeordneten, wie auch jedes Jahr, erkannt, dass die Ideale von damals nicht erfüllt wurden. Der sozialdemokratische Abgeordnete Bogdan Niculescu Duvăz:
“Es war damals eine riesige Freude. Wir alle haben in unsere Zukunft geglaubt und nicht glaube wir lagen nicht allzu falsch, auch wenn heute sehr viel Unzufriedenheit herrscht.”
In den meisten Reden wurde die Enscheidung die Revolutions-Akte juristisch zu klassifizieren und damit endgültig einzuordnen. Die Neueröffnung dieser Akte wurde als ein normaler Versuch die Schuldigen zu finden, die historische Wahrheit ans Licht zu bringen und die Vergangenheit zu bewältigen. “Es gibt Fragen, die eine Antwort brauchen” sagte im Parlament die Ko-Vorsitzende der Liberalen, Alina Gorghiu und fügte hinzu:
“Die Verbrechen gegen das rumänische Volk können nicht verjähren und der rumänische Staat hat die Pflicht dei Wahrheit zu ermitteln. Deswegen glaube ich, dass die Revolutions-Akte nicht klassifiziert werden kann.”
Der Vertreter der Minderheiten-Fraktion im rumänischen Parlament Gheorghe Firczak erklärte seinerseits:
“Die Klassifizierung der Revolutions-Akte stellt eine tief antidemokratische Einstellung dar die mit der Lage unseres Landes im internationalen Kontext nicht unvereinbar ist.”
Der Helden der Revolution wird dieser Tage in mehreren Städten Rumäniens gedenkt. In Bukarest fanden mehrere Messen statt und Blumenkränze wurden auf dem Universitätsplatz- der als Symbol des Kampfes gegen den Kommunismus gilt — und auf dem Heldenfriedhof gesetzt. Ähnliche Gedenkfeier wurden beim Fundrunk und Staatsfersehen, die bei den Ereignissen vom Dezember 1989 eine wichtige Rolle gespielt haben, organisiert.