Paneuropäisches Forschungszentrum für Umweltprobleme in Rumänien
Europäische Wissenschaftler wollen im südostrumänischen Murighiol ein paneuropäisches Forschungszentrum einrichten, wo an dauerhaften Lösungen gearbeitet werden soll, die Europa vor Überschwemmungen, Erdrutschen, Plastikmüllverschmutzung schützen sollen.
Roxana Vasile, 20.10.2014, 14:32
Das südostrumänische Murighiol im Donaudelta-Biosphärenreservat befindet sich in einem einzigartigen Gebiet Europas. Das artenreiche Biosphären-Reservat im rumänischen Donaudelta ist UNESCO-Weltkulturerbe und wird mit über 30 Ökosystemen als ein wahres Museum der Biodiversität betrachtet. Das Donaudelta gilt als eines der wenigen bevölkerten Flussdeltas und das zweitgerößte Feuchtbiotrop weltweit. In einer einzigartigen und atemberaubenden Landschaft, die der zu schnell zunehmender Modernisierung entgangen ist, leben die Menschen haupsächlich von Landwirtschaft, Fischen, Tourismus und Dorftourismus. Europäische Wissenschaftler haben neulich beschlossen, in Murighiol ein paneropäisches Forschungszentrum einzurichten, wo die Donau, das Donaudelta und das Schwarze Meer geforscht und anhand der Forschungsergebnisse neue Lösungen für globale Umweltprobleme wie Erdrutschen oder Plastikmüllverschmutzung gefunden werden sollen.
Der Koordinator des Projektes Adrian Stănică mit Einzelheiten über das europäische Projekt: Wir versuchen Messungen im Donaudelta durchzuführen und das Gebiet soll somit zu einem lebendigen Laboratorium werden. Welche sind heute die Folgen des Hochwassers in Europa? 50-100 Menschen kommen dabei ums Leben. Das stellt ein globales Problem dar. Der Kern unseres Projektes soll hier im Donaudelta entwickelt werden, es handelt sich aber um ein vielfältiges Projekt das gleichzeitig in 15 europäischen Forschungszentren und Universitäten durchgeführt werden soll”.
Das in Rumänien eingerichtete Zentrum soll den Treffpunkt von tausenden Doktoranden, Studenten und Forschern darstellen und ebenfalls zur Weiterbildung junger Fachleute in diesem Bereich dienen. Im Donaudelta kommen tausende Pflanzen-und Tierarten vor und Rumänien kann aus finanziellen Gründen nicht genügende Fachleute anbieten. Vor diesem Hintergrund gilt der internationale Einsatz als sehr wertvoll. Die Bukarester Exekutive hat dem europäischen Projekt auf rumänischen Territorium Finanzmittel bereits zugeteilt.
Das Forschungsprojekt im Donaudelta ist im Ausmaß mit dem Laserprojekt in Măgurele, nahe der Hauptstadt, vergleichbar. Im südostrumänischen Măgurele soll 2017 das größte Laserprojekt der Welt entstehen. In dem paneuropäischen Laboratorium in Rumänien soll im Bereich nuklearer Aufbereitung und Atommülllagerung geforscht werden. Die lasergestützte Forschung in Măgurele soll durch Erzeugung von Radiopharmaka auch im medizinischen Bereich wichtig sein. Die radioaktiven Isotopen die in Rumänien erzeugt werden sollen, können bei der Behandlung bestimmter Krankheiten nützlich sein.