Osteuropäische Staaten fordern gleiche Qualitätsstandards bei Lebensmitteln
Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis hat in Bukarest mit Vertretern rumänischer Behörden über ein in Osteuropa höchst aktuelles Problem diskutiert: die Doppelqualität bei Lebensmitteln.
Mihai Pelin, 20.10.2017, 14:47
Rund 70% der Rumänen leiden an Erkrankungen, bei denen ein Zusammenhang zur falschen Ernährung bewiesen wurde. Die Lebensmittelzusatzstoffe gelten weltweit allerdings als dritthäufigste Todesursache, nach dem Missbrauch von Drogen und Medikamenten und nach Verkehrsunfällen. Die Lebensmittelzusatzstoffe dürfen nur in geringster Dosis verwendet werden, damit sie die Gesundheit des Verbrauchers nicht gefährden und den Ernährungswert der Lebensmittel nicht vermindern oder vernichten. Viele Zusatzstoffe werden eigentlich zugesetz, um die Lebensmitttel länger haltbar zu machen. Die meisten Lebensmittel, die wir verzehren, enthalten Zusatzstoffe, diese sind meisten bedenklich und können Krankheiten auslösen. Das Problem ist umso akuter im Osteuropa, da die osteuropäischen Staaten eine gezielte Benachteiligung durch die internationalen Hersteller von Lebensmitteln beklagen.
Sie beklagen, dass die Konzerne ihre Produkte in verschiedenen EU-Ländern unter gleichem Namen und mit gleicher Verpackung verkaufen, die Qualitätsstandards seien aber hinter jenen in Westeuropa zurückgeblieben. Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis bezeichnete in Bukarest am Donnerstag die Doppelstandards bei Lebensmitteln als unannehmbar. Andriukaitis versprach eine harmonisierte Methodik für Vergleichstests und einen angemessenen gesetzlichen Rahmen. Die jeweiligen Lebensmittel können langfristig der Gesundheit schaden, denn der bedeutend höhere Zuckergehalt kann langfristig Krebs und chronische Erkrankungen auslösen. Eine von Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, der Sanitäts-und Veterinärbehörde sowie der Verbraucherschutzbehörde gebildeten Arbeitsgruppe untersucht die aus Westeruopa nach Rumänien importierten Lebensmittel.
Die erste im Sommer veröffentlichte Studie stellte bei 9 der untersuchten 29 Produkten großer Hersteller verschiedene Mängel fest, die rumänischen Behörden versicherten jedoch, dass diese die Gesundheit der Verbraucher nicht gefährden. Die Praktik internationaler Konzerne, Lebensmittel unterschiedlicher Qualität in West- und Osteuropa unter demselben Namen und in gleicher Verpackung zu verkaufen war auch vorige Woche Hauptthema des Gipfels in Bratislava. Die Teilnehmer haben sich auf Zusammenarbeit geeinigt, um die Lebensmittel unterschiedlicher Qualität auf dem Binnenmarkt zu identifizieren.